Kleine ABS-Sensoren, große Wirkung in kritischen Situationen: Raddrehzahlsensoren sind aus modernen Fahrzeugen einfach nicht mehr wegzudenken. Sie sind nicht nur feinfühliger denn je – im Laufe der Jahre sind sie auch stets multitaskingfähiger geworden. Was heutige ABS-Sensoren so alles können, woran Du einen Raddrehzahlsensor-Defekt erkennen kannst und warum die MEYLE-Reparatur-Kits so praktisch sind – all das und vieles mehr erfährst Du hier! Bist Du bereit? Let’s go!
INHALT
ABS-Sensoren sind kein Luxus!
In den 1970er-Jahren galten sie als absolute Innovation, die zusätzliche Verkehrssicherheit bieten konnte. Heutzutage sind ABS-Sensoren alles andere als eine Luxus-Ausstattung: Seit 2004 sind sie hierzulande sogar für alle neu zugelassenen Fahrzeuge Pflicht. Somit überraschen die Ergebnisse einer statista-Umfrage aus dem Jahr 2016 wenig:
- 100 % der 2015 erworbenen Neuwagen kamen mit einem ABS-System daher.
- Bei den im selben Jahr gekauften Gebrauchtwagen, war die ABS-Ausstattung zu 90 % erfüllt.
- Auch insgesamt waren ABS-Sensoren 2015 bereits gang und gäbe – mit einer Abdeckung von 89 % für alle Pkws mit Betriebserlaubnis.
Das ist aber nicht alles: Das ABS-System, samt Sensoren, ist nicht nur Pflicht – es ist überaus beliebt. Laut einer weiteren statista-Umfrage aus dem Jahr 2021 ist das Antiblockiersystem das mit Abstand beliebteste Assistenzsystem:
- 66 % der Befragten deklarierten das ABS-System zum allerliebsten Gehilfen
- Andere sicherheitskritische Assistenzsysteme weichen dem Antiblockiersystem in Sachen Beliebtheit deutlich zurück:
- Abstandsregeltempomat (45 %)ESP (43 %)Automatisches Notbremssystem (43 %)Bremsassistent (39 %)
- ASR (30 %)
Wäre die Frage anders gestellt worden, dann wären die Raddrehzahlsensoren sicherlich zu den beliebtesten Sensoren der Pkw-Welt gewählt worden. Warum? Na, weil sie die meisten Gewinner obiger Umfrage tatkräftig unterstützen. Was Raddrehzahlsensoren mit ABS, ASR/DTC, ESP/DSC und mit RDKS zu tun haben – das verraten wir Dir im nächsten Abschnitt!
Raddrehzahlsensoren: Das steckt dahinter
Auch wenn die meisten sie „ABS-Sensoren“ nennen: Die Bezeichnung „Raddrehzahlsensoren“ ist eigentlich die richtige. Schließlich leisten die Raddrehzahlsensoren heutzutage weitaus mehr, als „nur“ das Antiblockiersystem Deines Autos zu warnen bzw. aktiv werden zu lassen. Sie interagieren mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP bzw. DSC bei BMW) und unterstützen parallel die Antischlupfregelung (ASR) bzw. Traktionskontrolle (DTC). Das ist aber nicht alles: Kommt Dein Fahrzeug mit einem indirekten RDKS daher, dann helfen auch hier die ABS-Sensoren fleißig mit.
ABS-Sensoren, Raddrehzahlfühler & Raddrehzahlsensoren
Als wäre die Pkw-Ersatzteile-Welt nicht komplex genug: Raddrehzahlsensoren kommen auch noch mit verschiedenen Bezeichnungen daher, die häufig genau das Gleiche meinen. Also: Ob Du einem ABS-Sensor, einem Raddrehzahlsensor oder einem Raddrehzahlfühler begegnest – Du hast es jedes Mal mit dem gleichen feinfühligen Teil zu tun. Allerdings sind die Ausführungen und die eingesetzten Technologien je nach Fahrzeugmodell bzw. Produkt durchaus unterschiedlich. So kann ein ABS-Sensor aktiv oder passiv sein – je nachdem, wie er die Raddrehzahl misst, ob er dafür einen Impuls braucht und ob er selbst ein digitales Signal erzeugen kann.
ABS-Sensor: Aktiv oder passiv?
Während in der Vergangenheit passive Raddrehzahlsensoren sehr gängig waren, sind sie in modernen Fahrzeugen eher die Ausnahme. Heutzutage wird pro Rad ein aktiver Raddrehzahlsensor mit eigener Elektronik eingesetzt, der präzise Messungen dank Magnetfeldern und Halleffekt erlaubt. Hierfür ist ein Geberring zugange, auf dem Magnete so ausgerichtet sind, dass sie den benötigten Halleffekt unterstützen können. Ein aktiver Raddrehzahlsensor steht nicht nur unter konstanter Spannung – er ist durch die integrierte Elektronik auch in der Lage, ein eigenes digitales Signal zu erzeugen, das unverändert an das Steuergerät übermittelt werden kann.
Passive ABS-Sensoren arbeiten hingegen induktiv und sind nicht in der Lage, ein digitales Signal zu produzieren, geschweige denn weiterzugeben. Ein passiver Raddrehzahlsensor beruht auf rein mechanischen Messungen und setzt eine bestimmte Drehzahl voraus, um Auffälligkeiten überhaupt übermitteln zu können. Ein aktiver ABS-Sensor ist hingegen in der Lage, die Raddrehzahl auch kurz vorm Stillstand im Griff zu haben. Diese Feinfühligkeit, die auch bei sehr geringen Drehzahlen greift, ist für ASR-Systeme unabdingbar.
Aktive Raddrehzahlsensoren – fast die Regel
Aktive ABS-Sensoren kommen mit eigener Elektronik daher. Das hat den großen Vorteil, dass sie „kommunikationsfähig“ sind und somit Signale erzeugen können, die bei Bedarf von verschiedenen CAN-Bussystemen verwertet werden können. Somit ist es wenig überraschend, dass heutzutage nur noch aktive Raddrehzahlsensoren verbaut werden. Diese können wichtige Informationen in digital verwertbarer Form übermitteln und beispielsweise auch Bremsassistenten sowie weitere Assistenzsysteme aktiv unterstützen. Für diese hochpräzise Überwachung ist pro Rad ein Raddrehzahlsensor zuständig. Somit sind in dem Fall insgesamt 4 ABS-Fühler in jedem Pkw verbaut, die jeweils die Drehzahl eines bestimmten Rades überwachen.
Raddrehzahlsensor: Funktion
Für einen optimalen Grip solltest Du nicht nur den Reifenverschleiß im Blick behalten. Auch das Verhalten Deiner Räder spielt eine große Rolle. Ob Frontantrieb, Heckantrieb oder Allradantrieb: Für eine sichere Fahrt samt Lenkkontrolle dürfen die Räder niemals durchdrehen oder blockieren. Außerdem müssen die 4 Räder aufeinander abgestimmt sein bzw. in gleicher Geschwindigkeit abrollen. Ist das nicht der Fall, verlierst Du logischerweise die Kontrolle und Du kannst Dein Auto gar nicht mehr lenken, geschweige denn sicher abbremsen. Und genau hierfür sind Raddrehzahlsensoren da! Sie überwachen die Drehzahl Deiner Räder ganz genau und schlagen bei Auffälligkeiten Alarm. Je nach Informationstyp wird ein anderes Assistenzsystem aktiviert, um der vorliegenden Unstimmigkeit entgegenzuwirken:
- Drohen die Räder zu blockieren, greift das ABS ein und sorgt dafür, dass die eingeleitete Vollbremsung dennoch durch sporadische Bremsdruck-Entnahme nicht in einem Blockieren der Räder endet.
- Sollten die Räder blockieren, könntest Du das Fahrzeug gar nicht mehr lenken.
- Was das bedeutet, kannst Du Dir vorstellen.
- Sieht es eher danach aus, als würden die Reifen durchdrehen (zum Beispiel bei Fahrten im Schnee oder auf schlammigem Untergrund), schaltet sich die ASR ein.
- Die ASR greift ebenfalls ein, wenn die jeweiligen Raddrehzahlsensoren nicht aufeinander abgestimmte Werte messen.
- In dem Fall wird die Bremskraft so verteilt, dass das Radorchester wieder synchron rollt.
- Je nach Fahrzeugmodell erfolgt die Traktionskontrolle (ASR bzw. DTC) nicht über gezielte Bremseneingriffe, sondern über die Motorsteuerung.
- In dem Fall wird der Antrieb unter anderem durch eine Anpassung der Einspritzung reguliert.
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Raddrehzahlsensor defekt: Symptome
Ist ein ABS-Sensor defekt, treten Symptome auf, die Du unbedingt ernst nehmen solltest. Welche das sind? Das verraten wir Dir natürlich auch noch! Ist ein Raddrehzahlsensor defekt, kann es kein sauberes Signal mehr erzeugen bzw. im schlimmsten Fall gar keine Signale mehr senden. Wo kein Signal ist, können auch keine Reaktionen folgen. Dementsprechend wird der ABS-Sensor-Defekt typische Symptome hervorrufen:
ABS-Sensor-Defekt: Auffälliges Fahrverhalten
Liegt ein Defekt vor, kann es passieren, dass das ABS-System nicht eingreift, obwohl es eigentlich notwendig wäre. So kann eine Vollbremsung lebensgefährlich enden – wenn die Räder blockieren und Du das Auto gar nicht mehr lenken kannst.
Ein defekter Raddrehzahlsensor kann aber auch falsche Signale senden und das ABS-System aktivieren, obwohl es eigentlich keinerlei Gründe für einen solchen Eingriff gibt:
- In dem Fall dürftest Du plötzlich von einem vibrierenden Bremspedal bzw. von ungewollten Stotterbremsaktionen überrascht werden.
- Das kann sich negativ auf den Bremsweg auswirken und in einem Auffahrunfall enden.
Ist ein Raddrehzahlsensor defekt, ist ebenfalls das ASR-System gestört, was unschöne Symptome und Folgen nach sich ziehen kann:
- Wird ein Durchdrehen der Räder nicht erkannt, greift die Antischlupfregelung trotz kritischer Situation nicht ein – und Du verlierst die Kontrolle über das Auto.
- Ebenfalls sehr gefährlich wird es, wenn das ASR-System aufgrund falscher Signale ein nicht vorhandenes Durchdrehen der Räder zu erkennen glaubt.
- So kann es passieren, dass während der Fahrt einzelne Räder grundlos abgebremst werden.
Last but not least kann ein ABS-Sensor-Defekt das ESP in Mitleidenschaft ziehen:
- In dem Fall kann es sein, dass das Fahrverhalten vor allem in Kurven auffällig wird und das Fahrzeug ausbricht.
ABS-Sensor defekt? Ein Licht geht auf!
Dass sich die ABS-Leuchte meldet, wenn die Zündung angeht, ist bekanntlich völlig normal. Dass diese aufgrund einer starken Bremsung kurz aufblinkt, ist ebenfalls nicht erstaunlich. Allerdings sollte die Kontrollleuchte spätestens dann aus dem Bordinstrument verschwinden, wenn Du den Motor startest. Bleibt das ABS-Symbol an oder leuchtet die ABS-Leuchte plötzlich während der Fahrt (unter laufendem Motor) ohne ersichtlichen Grund auf, dann stimmt etwas mit dem ABS-System nicht. Mit etwas Glück ist nur ein Raddrehzahlsensor defekt. Es kommen aber noch weitere Ursachen infrage, die durchaus kostspieliger werden können – wie zum Beispiel Defekte im ABS-Steuergerät selbst. Hast Du die Möglichkeit, den Fehlerspeicher auszulesen bzw. auslesen zu lassen, solltest Du das unbedingt tun.
Defekter Raddrehzahlsensor? Symptome im Fehlerspeicher
Das Auslesen des Fehlerspeichers hat den großen Vorteil, dass es Dir ermöglicht, potentielle Fehlerursachen genauer einzugrenzen. Gerade bei modernen aktiven ABS-Sensoren kannst Du über den Fehlerspeicher schnell herausfinden, welcher der vier Raddrehzahlsensoren defekt zu sein scheint. Als Hinweisgeber kommen je nach Fahrzeugmodell und verwendetem Gerät verschiedene Fehlercodes infrage. So werden BMW-Fehlermeldungen rund um einen ABS-Sensor-Defekt mit anderen Fehlercodes einhergehen, als es bei einem Mercedes oder einem Fahrzeug der VAG der Fall sein würde. Ob unplausibles Signal oder Totalausfall – die Fehlercodes werden Dir weitere Hinweise auf den Übeltäter geben.
Raddrehzahlsensor defekt? Sichtprüfung nicht vergessen!
Ob Raddrehzahlsensor-Defekt oder gerissene Leitung – einer geschulten Sichtprüfung entgehen Symptome wie Risse, Rost oder Korrosion nicht. Hierbei solltest Du Dir insbesondere den Zustand des ABS-Rings ganz genau ansehen. Ist dieser stark korrodiert, entsteht automatisch eine mechanische Störung: Wenn das verrostete Geberrad den ABS-Sensor durch Reibung angreift, wird auch das Signal früher oder später gestört sein. Verkabelung und Leitungen gehören ebenfalls zu einer typischen Sichtprüfung.
ABS-Sensor defekt? Weiterfahren ist keine gute Idee!
Es steht außer Frage: Einer Deiner Raddrehzahlsensoren ist defekt! Und nun? Du ahnst es schon: Mit einem vorliegenden ABS-Sensor-Defekt weiterfahren zu wollen, ist definitiv keine gute Idee. Somit solltest Du möglichst zeitnah eine Fachwerkstatt aufsuchen bzw. selbst tätig werden, sofern Du das technische Know-how dafür mitbringst. Ob Du diese Autoreparatur in einer Mietwerkstatt oder in der eigenen Hobbyschrauberwerkstatt erledigst – das bleibt Dir überlassen. Die gute Nachricht ist: Raddrehzahlsensoren kosten nicht die Welt, zumal es zeitwertgerechte Lösungen gibt, die Dir OE-Qualität zu einem besonders attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis bieten – so zum Beispiel die Raddrehzahlfühler von MEYLE.
Empfehlung der Redaktion
ABS-Sensoren defekt? MEYLE hilft weiter!
Hochmoderne Beschichtungstechnologien (KTL-Beschichtung), neu konstruierte, nachhaltigere Lösungen (MEYLE-HD-Produktlinie) oder komplette Neuentwicklungen (zum Beispiel zur Behebung festgestellter Tesla-Probleme): MEYLE geht mit dem Geist der Zeit und bedient nicht nur die Anforderungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Ob Verbrenner, Hybrid- oder Voll-Elektro-Fahrzeuge: Die Hamburger Marke bietet zahlreiche technisch weiterentwickelte Lösungen für Autoreparaturen in verschiedensten Bereichen. Selbstverständlich sind auch die ABS-Sensoren bei MEYLE bestens vertreten.
Raddrehzahlsensoren für fast alle Pkw-Lagen
Inzwischen bietet der Hersteller insgesamt 657 Sensoren an und deckt hiermit circa 77 % der hierzulande zugelassenen Fahrzeuge. Ob aktiver Raddrehzahlsensor oder passiver ABS-Sensor: Die Wahrscheinlichkeit, dass Du fündig wirst, ist sehr hoch. Keine Sorge: Die Auswahl ist groß und berücksichtigt selbstverständlich die spezifischen Unterschiede, die zum Teil bei ein und demselben Fahrzeugmodell vorhanden sein können. So findest Du beispielsweise für den BMW E46 passive und aktive ABS-Sensoren; auch für den Audi A3 hat MEYLE passive und aktive ABS-Sensoren für Dich in petto.
Empfehlung der Redaktion
ABS-Sensor reparieren – mit dem MEYLE-ORIGINAL-Reparaturkit
Moderne ABS-Sensoren sind meistens in die Radlagereinheit integriert. Bekanntlich ist es bei einem vorliegenden Radlager-Defekt recht aufwendig, das Radlager zu ersetzen. Das ist mithin der Grund, warum meistens direkt die komplette Radnabe gewechselt wird, was wiederum etwas teurer ist. Umso ärgerlicher ist es, wenn nur der ABS-Sensor defekt ist und Du hierfür die komplette Radnabe ersetzen müsstest, nur weil der Sensor in die Radlagereinheit integriert ist. Aber keine Sorge: MEYLE hat eine zeitwertgerechte Lösung für dieses Problem gefunden – die MEYLE-ORIGINAL-Reparaturkits. Mit diesen smarten Reparatursätzen kannst Du für viele gängige Fahrzeugmodelle die Radlager-Einheit instand setzen (lassen) – ohne dafür die komplette Radlagereinheit oder die Radnabe erneuern (lassen) zu müssen. Hierbei beinhaltet das Kit alles, was Du für eine fachgerechte Reparatur brauchst (außer dem Werkzeug, versteht sich):
- 1 ABS-Sensor
- 1–2 Geberringe (Sensorringe) – je nach Kit
- 1 Abdeckkappe
- 1 Zentralschraube (für die Radnabe)
- Evtl. 1 antistatische Folie zum Schutz von Sensor und Sensorring
- 1 Reparaturanleitung
Du möchtest sehen, wie die Reparatur mit dem Kit funktioniert? In folgendem Video kannst Du dem MEYLE-Profi direkt bei der Arbeit zuschauen. Kleiner Spoiler: Darin erfährst Du unter anderem, warum das Reparatur-Kit insbesondere für viele VAG-Fahrzeuge eine optimale Lösung bietet:
Nun sind wir aber neugierig: Hattest Du schon mal mit einem Raddrehzahlsensor-Defekt zu kämpfen? Wie hat sich das Problem geäußert? Welche Fehlercodes haben Dir weitergeholfen? Hast Du schon mal einen der ABS-Sensor-Reparatursätze von MEYLE verwendet? Wir sind sehr gespannt auf Deinen Kommentar!