Öl zu verlieren ist schon ärgerlich genug. Bei allem Ärger darfst Du jedoch die Ölspur-Beseitigung nicht aus den Augen verlieren. Denn: Ob auf der Landstraße, der Autobahn oder innerorts – Öl hat auf der Straße nichts zu suchen. Somit drohen für Ölflecken auf dem Asphalt Strafen, wenn Du nicht unverzüglich die Ölspur entfernen lässt. Aber wer soll eigentlich die Ölspur beseitigen? Welche Kosten kommen auf Dich zu? In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du rund um das Thema Ölspur-Beseitigung wissen musst!
Ölspuren: Das steckt dahinter
Wenn Du einem Ölspur-Schild begegnest, muss das nicht notgedrungen heißen, dass Motoröl oder Getriebeöl auf der Straße liegt. Auch Kraftstoff- (ob bei Diesel oder Benziner) oder Servoöl-Verlust aufgrund einer defekten Servolenkung können zu „Ölspuren“ auf der Fahrbahn führen.
So entstehen Ölspuren auf der Straße
Wie gesagt: Öl hat auf der Straße nichts verloren. Somit handelt es sich immer um eine Verunreinigung, die nur zwei Ursachen haben kann:
- Autounfälle
- Defekte
Gerade wenn Defekte im Spiel sind, kann es unbemerkt zu Ölspuren kommen – vor allem dann, wenn der Defekt während der Fahrt den Ölverlust herbeiführt. Welche Defekte hinter den verschiedenen Ölflecken stecken können, das verraten wir Dir in einem separaten Beitrag.
Kommt es hingegen zu einem schweren Zusammenstoß, kann die Ölspur plötzlich entstehen. In dem Fall ist besondere Vorsicht geboten: Bei überhitztem Motor kann es in einem verheerenden Fahrzeugbrand enden; es kann aber auch zu schlimmen Folgeunfällen führen.
Ölspuren sind gefährlich!
Die Pflicht, Ölspuren zeitnah entfernen zu lassen, kommt nicht von ungefähr. Motoröl, Treibstoffe & Co. haben auf der Straße einfach nichts zu suchen und können zur akuten Gefahr werden:
- Zum einen droht hier Umweltverschmutzung:
- Genauso wie Du Altöl richtig entsorgen musst, hast Du auch Ölspuren zeitnah zu beseitigen.
- Ölspuren können zum anderen den Straßenverkehr erheblich gefährden:
- Ähnlich wie bei Aquaplaning, können sich Ölspuren auf das Brems- und Lenkverhalten auswirken.
- Verkürzter Bremsweg, Kontrollverlust u. a. können in schlimmen Autounfällen enden.
Vorsicht, Ölspur! Diese Schilder solltest Du kennen
Gerade weil sie so gefährlich sein können, werden vorhandene Ölspuren durch entsprechende Schilder angezeigt. Das setzt natürlich voraus, dass die Ölflecken im Vorfeld ordentlich gemeldet worden sind. Ölspur-Schilder gibt es in verschiedenen Ausprägungen, die Du sicherlich schon mal hierzulande gesehen hast. Hierbei werden, je nach Variante, maximal 3 Elemente kombiniert:
- Das bekannte Gefahrenzeichen (rotes Dreieck mit schwarzem Ausrufezeichen in der Mitte)
- Der Schriftzug „Ölspur“ in Fettdruck
- Ein Sinnbild mit einem ins Schleudern geratenen Fahrzeug.
Meistens wirst Du entweder die Variante Gefahrenzeichen + Schriftzug sehen oder alternativ der Variante Sinnbild + Schriftzug begegnen. In manchen Fällen werden sogar alle drei Elemente verwendet, um eine gefährliche Ölspur zu kennzeichnen.
Sind Ölflecken auf der Straße strafbar?
Öl zu verlieren ist an sich noch kein Delikt, sofern der Verlust nicht fahrlässig entstanden ist. Ölflecken auf der Straße werden erst dann strafbar, wenn Du die entsprechenden Schritte nicht sofort einleitest. Welche das sind, wird in der Straßenverkehrsordnung (StVO §32 Abs. (1)) klar formuliert:
- Es ist verboten, die Straße zu beschmutzen oder zu benetzen […], wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden kann. Wer für solche verkehrswidrigen Zustände verantwortlich ist, hat diese unverzüglich zu beseitigen und diese bis dahin ausreichend kenntlich zu machen. […].
Mit anderen Worten: Bist Du für eine Ölspur verantwortlich, musst Du die durch Dich entstandene Gefahrenstelle als solche kennzeichnen. Da die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass Du mit einem Ölspur-Schild im Auto unterwegs bist, solltest Du die Polizei und die Feuerwehr unverzüglich informieren, damit sie die Lage abschätzen und bei Bedarf das Aufstellen eines Verkehrsschilds zur Kennzeichnung der Ölspuren in die Wege leiten. Außerdem wirst Du wohl kaum auf einer Landstraße oder auf der Autobahn eine Ölspur selbst beseitigen können. Hier ist die Feuerwehr der richtige Ansprechpartner.
Ölspur beseitigen: Kosten
Je nach Ausmaß der Ölspuren und je nachdem, wer diese beseitigen soll, werden unterschiedliche Kosten anfallen. Die Beseitigung der Ölspur kann die Feuerwehr übernehmen – alternativ gibt es hierauf spezialisierte Firmen, die sich professionell den Ölflecken auf dem Asphalt annehmen können.
Ölspurbeseitigung durch die Feuerwehr: Kosten
Für die Ölspurbeseitigung verwendet die Feuerwehr spezifische Bindemittel, die das Öl von der Fahrbahn praktisch „aufsaugen“. Das Verfahren ist allerdings begrenzt und eignet sich nur, wenn das Ausmaß der Ölspuren relativ gering ist und schnell gehandelt werden konnte. Für die Ölspurbeseitigung durch die Feuerwehr musst Du mit Kosten ab circa 400 Euro rechnen.
Erstreckt sich die Ölspur über eine Strecke von 3000 Metern (oder mehr) oder liegt eine besonders hohe Gefährdung des Straßenverkehrs vor (zum Beispiel bei einer stark befahrenen Straße), muss die Ölspurbeseitigung per Nassreinigung erfolgen. Wie teuer der Spaß wird, kannst Du dem nächsten Abschnitt entnehmen.
Ölspurbeseitigung durch eine Firma: Kosten
Kommt es zum Einsatz einer Nassreinigungsmaschine, steigen die Preise rasant an. Je nach Größe der betroffenen Verkehrsfläche und je nach Länge und Ausmaß der vorhandenen Ölflecken auf dem Asphalt musst Du für die Beseitigung der Ölspur recht tief in die Tasche greifen. Hierfür sind Kosten ab 2.000 Euro aufwärts keine Seltenheit. Das ist mithin der Grund, weshalb es in vielen Fällen zum Rechtsstreit kommt. Besonders ärgerlich wird es, wenn es von dem Verursacher der Ölspuren keine Spur gibt – sei es, weil er nach dem Unfall Fahrerflucht begangen hat oder weil sich die Ölspur (warum auch immer) nicht bis zum Übeltäter verfolgen lässt.
Ölspur beseitigen: Zahlt die Haftpflichtversicherung?
Wenn Du hierzulande mit einem zugelassenen Fahrzeug unterwegs bist, hast Du notgedrungen eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Und solange Du keine Ölspur fahrlässig durch die Gegend ausbreitest, kannst Du Dich darauf verlassen, dass die Versicherung die Ölbeseitigungskosten übernimmt. Allerdings musst Du im Anschluss damit rechnen, dass Du hochgestuft wirst. In dem Fall kann es sich durchaus lohnen, über einen Kfz-Versicherungswechsel nachzudenken – sobald die Schadensregulierung abgeschlossen worden ist, versteht sich.
Ölspur-Beseitigung: Fazit
Du siehst es: Je nach Ölspuren kann die Beseitigung mehr oder weniger aufwendig werden. Dennoch solltest Du immer unverzüglich Ölspuren melden und entfernen (lassen). Tust Du das nicht, droht Dir nicht nur ein Verwarnungsgeld von 10 Euro: Wirst Du als Verursacher bzw. Verursacherin der Ölflecken auf der Straße ermittelt, kann es richtig teuer werden. Hierbei drohen Dir nicht nur hohe Kosten für die Ölspurbeseitigung – Du musst zusätzlich mit erheblichen Strafen wegen Umweltverschmutzung rechnen. Kommt es dadurch zu einem Unfall, werden Dir die dadurch entstandenen Sach- und Personenschäden auch noch in Rechnung gestellt. Handelst Du von vornherein richtig, indem Du die Ölspur meldest und die Gefahrenstelle absicherst, übernimmt die Kfz-Haftpflichtversicherung die Kosten für Dich.
So, nun weißt Du alles, was Du rund um das Thema Ölspur wissen solltest. Nun sind wir aber neugierig: Musstest Du schon mal eine Ölspur beseitigen (lassen)? Welche Kosten kamen auf Dich zu? Bist Du schon mal aufgrund einer nicht gekennzeichneten Ölspur ins Schleudern geraten? Hattest Du vielleicht schon mal einen Autounfall, wo Öl ausgetreten ist und die Feuerwehr zur Ölbeseitigung gerufen wurde? Oder hast Du bereits aus Versehen eine Ölspur aufgrund eines Defekts verursacht? Wir sind sehr gespannt auf Deinen Bericht!
