31 Mai 2021 Autowissen
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Aquaplaning: Das solltest Du tun!

Der Frühling bringt leider nicht nur Sonnenschein mit sich, sondern auch Regen. Bei starkem Regen kommt es häufig zu Aquaplaning – doch was ist das überhaupt? In diesem Beitrag erklären wir Dir, wie es zu Aquaplaning kommt und wie Du Dich bei Wasserglätte richtig verhältst. Lies’ weiter und erfahre alles, was Du über das Thema „Aquaplaning“ wissen musst!

Inhalt

  1. Aquaplaning: Definition
  2. Wozu führt Aquaplaning?
  3. Wo tritt besonders häufig Aquaplaning auf?
  4. Aquaplaning: Was tun? – So verhältst Du Dich richtig bei Wasserglätte!

Aquaplaning: Definition

Wenn bei starkem Regen das Wasser nicht richtig von der Straße ablaufen kann und es sich so sammelt, kann Dein Auto keinen Kontakt mehr zum Straßenbelag haben. Dieses „Aufschwimmen“ der Reifen nennt man Aquaplaning. Hier schiebt sich das Wasser wie eine Art Keil unter die Reifen und letztere verlieren die Haftung.

Gut zu wissen: Sicherlich hast Du schon mal das Wort „Wasserglätte“ irgendwo aufgeschnappt. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als Aquaplaning. Es sind nur zwei Wörter für ein und dasselbe Phänomen. Nur dass „Wasserglätte“ im Grunde die Ursache für das daraus folgende Aquaplaning darstellt.

Du fragst Dich, was Wasserglätte genau bewirkt? Wir verraten es Dir sofort!

Wozu führt Aquaplaning?

Wenn die Reifen Deines Autos die Haftung zur Straße verlieren, hast Du den Wagen nicht mehr unter Kontrolle. Und das bedeutet konkret: Du kannst fortan weder richtig lenken noch bremsen.

Erhöhtes Aquaplaning-Risiko: Wassertiefe und Geschwindigkeit

Manche Faktoren erhöhen das Aquaplaning-Risiko:

  • Die Wassertiefe auf der Straße spielt eine große Rolle:
    • Je mehr Wasser verdrängt werden muss, desto schwieriger ist es für die Reifen, die Haftung zu behalten.
  • Insbesondere hohe Geschwindigkeiten lassen um ein Vielfaches die Aquaplaning-Gefahr steigen:
    • Wenn Du schnell fährst, wird weniger Wasser verdrängt.
    • Und das führt wiederum schneller zu Aquaplaning.
Tipp: Je langsamer Du fährst, desto mehr Wasser können Deine Reifen verdrängen. Passe deshalb bei starkem Regen Deine Geschwindigkeit an – empfohlen wird, dass Du bei solchem Wetter nicht mehr als 80 km/h fährst!

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Steigende Wasserglätte-Gefahr: Reifenzustand

  • Bei zu wenig oder zu viel Reifendruck kann nicht genügend Wasser verdrängt werden
    • Das Ergebnis: Auch hier schwimmen die Reifen auf.
  • Ein zu niedriges Reifenprofil geht ebenfalls mit einem erhöhten Aquaplaning-Risiko einher.
Wichtig: Zwar ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm Pflicht, allerdings bist Du bei Wasserglätte erst bei einer Profiltiefe von mindestens 3 mm (bei Sommerreifen) bzw. 4 mm (bei Winterreifen) auf der sicheren Seite!

Aquaplaning vorbeugen: Reifen-Breite & Straßenbeschaffenheit

  • Auch die Breite der Reifen beeinflusst die Reaktion Deines Autos auf Wasserglätte:
    • Je breiter die Reifen sind, desto mehr Wasser muss auch verdrängt werden.
    • Schmalere Reifen geben also eine deutlich bessere Figur bei Aquaplaning.
  • Aber nicht nur Deine Fahrweise und Dein Auto beeinflussen Aquaplaning – auch die Straßenbeschaffenheit ist einer der Einflussfaktoren:
    • Schlechte Straßen mit vielen Spurrillen und Unebenheiten sorgen dafür, dass sich mehr Wasser sammelt, das dann verdrängt werden muss.
    • Was das bedeutet, kannst Du Dir nun bestens vorstellen.

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Wenn Du Dein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle hast, kann es sehr schnell zu einem schweren Unfall kommen. Deswegen raten wir Dir, unbedingt auf folgende Warnzeichen für drohendes Aquaplaning zu achten:

Warnzeichen für Wasserglätte

So plötzlich Aquaplaning auch auftreten kann – es gibt Warnzeichen, die Du beachten solltest, um ein Schleudern zu vermeiden:

  • Laute Wassergeräusche im Kotflügelbereich signalisieren, dass das Wasser durch den Radkasten rauscht.
    • Und das bedeutet: Es kann nicht mehr genug Wasser nach links und rechts verdrängt werden.
  • Auch eine leichtgängige Lenkung kündigt Wasserglätte an.
    • Durch die geringere Haftung wird die Lenkung einfacher, da kaum noch Reibung zwischen Reifen und Straße herrscht.
Wichtig: Vor allem wenn Dein Auto Heckantrieb hat, ist es schwer zu erkennen, wenn die Vorderreifen aufschwimmen.
  • Ein Aufblinken der ESP-Signalleuchte (Elektrisches Stabilitätsprogramm) kann darauf hinweisen, dass Dein Auto keinen Grip mehr hat.
  • Wenn, bei gleichbleibender Fahrweise, die Motordrehzahl plötzlich ansteigt, heißt das:
    • Deine Reifen drehen durch, weil sie nicht mehr an der Straße haften.

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Jetzt weißt Du, wie sich Wasserglätte ankündigt, aber Du willst wissen, ob Du es auch vermeiden kannst? Ja, kannst Du und wenn Du weiterliest, erfährst Du auch noch wie:

Wie kann ich Wasserglätte vermeiden?

Wenn die Wettervorhersage starke Regenfälle ankündigt, solltest Du am besten folgende Vorkehrungen treffen, um Wasserglätte zu vermeiden:

  • Messe regelmäßig die Profiltiefe Deiner Reifen – dafür gibt es zum Beispiel praktische Reifenprofilmesser.
    • Wenn Deine Reifen zu wenig Profiltiefe haben, ersetze sie so schnell wie möglich durch neue.
Tipp: Du kannst auch Reifenverschleiß vorbeugen und bei abgefahrenen Reifen selbst die Reifen wechseln.
  • Ebenfalls solltest Du regelmäßig Deinen Reifendruck messen.
    • Stelle diesen dann falls nötig korrekt ein – nicht zu viel und nicht zu wenig Druck!
  • Bei vielen Reifen ist auch die richtige Laufrichtung vorgegeben – ein Pfeil gibt die vorgeschriebene Drehrichtung der Reifen an.
  • Außerdem kannst Du auch schon beim Kauf Deiner Reifen Aquaplaning vorbeugen: Achte hierbei auf gute Nässe-Eigenschaften der Reifen!

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Gut zu wissen: Der Zustand der Stoßdämpfer trägt auch zu Aquaplaning bei. Achte also darauf, dass diese nicht verschlissen sind – notfalls musst Du die Stoßdämpfer wechseln.

Aquaplaning kannst Du leider aber auch durch diese Vorkehrungen nicht komplett ausschließen und deswegen erklären wir Dir als Nächstes, wie Du Dich bei drohender Wasserglätte richtig verhältst.

Aquaplaning: Was tun? – So verhältst Du Dich richtig bei Wasserglätte!

Wenn Du durch Aquaplaning die Kontrolle über Dein Auto verlierst, kann das sehr gefährlich werden. Um Unfälle zu vermeiden, solltest Du Dich also an folgende Tipps halten:

  • Als Erstes: Gehe langsam runter vom Gas!
    • Du weißt bereits, dass hohe Geschwindigkeiten bei starkem Regen Aquaplaning begünstigen.
    • Deshalb solltest Du auf keinen Fall mehr als 80 km/h fahren.
  • Vermeide Spurrillen – fahre versetzt zu Spurrillen und anderen Absenkungen im Straßenbelag, in denen sich schnell Wasser sammeln kann.
  • Halte das Lenkrad mit beiden Händen fest, um Stabilität zu haben.

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Unvermeidbares Aquaplaning: Das musst Du tun!

Wenn Deine Reifen trotzdem aufschwimmen, solltest Du Folgendes tun:

  • Auf keinen Fall bremsen!
    • Du solltest Deine Geschwindigkeit zwar reduzieren, aber starkes Bremsen vermeiden.
    • Dadurch können nämlich Deine Räder blockiert werden, was den Effekt nur verstärkt.
  • Keine starken Lenkbewegungen
    • Auch wenn Dein Auto durch die Wasserglätte nach links oder rechts abdriftet, versuche nicht dagegen zu lenken.
      • Ansonsten könntest Du ins Schleudern geraten.
      • Außerdem können Deine Reifen nach ein paar Metern wieder an der Straße haften
      • Und so kommt Dein Auto erst recht ins Schleudern.
    • Halte das Lenkrad also gerade – bis die Reifen wieder dauerhaft Kontakt zur Fahrbahn haben.
  • Kupplung durchtreten
    • Lass Dein Auto ausgekuppelt rollen, um langsamer die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Jetzt weißt Du Bescheid, was Du bei Aquaplaning tun solltest. Wir haben allerdings noch einen letzten hilfreichen Tipp für Dich. Also lies’ weiter und finde heraus, wo Du bei starkem Regen besonders vorsichtig sein solltest!

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Wo tritt besonders häufig Aquaplaning auf?

Es gibt Stellen, an denen Aquaplaning häufiger auftritt – wir erklären Dir, wo Du besonders vorsichtig fahren solltest:

Spurrillen in der Fahrbahn

Spurrillen sind oft auf abgefahrenen Straßen zu finden. Weil das Wasser hier nicht ablaufen kann, wie auf intakten Fahrbahnen, sammelt sich hier besonders viel.

Achtung: Wir haben es Dir bereits oben verraten: Je mehr Wasser – desto höher ist die Gefahr ins Rutschen zu kommen. Fahr deswegen sehr vorsichtig, wenn Du Spurrillen in der Fahrbahn erkennst.

Aquaplaning in Fahrbahnsenken

Genauso wie Spurrillen sind auch andere Arten von Fahrbahnsenken sehr gefährlich, wenn es um Aquaplaning geht. Bei Unterführungen zum Beispiel kann Wasser sehr schlecht abfließen und sich so ansammeln. Bei hohen Geschwindigkeiten wird das sehr gefährlich!

Merke: Überall, wo das Wasser nicht richtig ablaufen kann – in Spurrillen, Fahrbahnsenken, unter Brücken – hier herrscht ein besonders großes Wasserglätte-Risiko.

Aquaplaning an Bahnübergängen

Viele denken, dass auch an Bahnübergängen besonders häufig Wasserglätte vorkommt – so ist es aber nicht!

  • An Bahnübergängen musst Du nicht von einer erhöhten Aquaplaning-Gefahr ausgehen
    • Jedoch solltest Du an Bahnübergängen sowieso mit reduzierter Geschwindigkeit heranfahren.
Tipp: An Stellen mit erhöhtem Risiko für Wasserglätte findest Du auch Geschwindigkeitsbegrenzungen, die „bei Nässe“ gelten oder auch andere entsprechende Verkehrszeichen:

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Wir haben Dir jetzt alles Wichtige rund um das Thema Aquaplaning erklärt. Jetzt bist Du an der Reihe: Hast Du schon selbst Erfahrungen mit Aquaplaning gemacht? Hast Du eventuell noch mehr Tipps? Lass’ es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Alex von ATP

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