Spätestens wenn Du Dir ein neues Auto kaufst, stellst Du Dir wahrscheinlich die allesentscheidende Frage: Diesel oder Benziner? Doch was genau macht hier den Unterschied? Es ist nicht nur der Kraftstoff – was das Dieselfahrzeug noch vom Benziner unterscheidet, erfährst Du natürlich von uns. Außerdem verraten wir Dir auch, ab wann es sich lohnt, einen Diesel anzuschaffen und wann ein Benziner die bessere Wahl ist. Sobald Du bereit bist, legen wir direkt los!
Inhalt
Diesel oder Benziner? Die technischen Unterschiede
Am besten fangen wir mit den Grundlagen zum Thema an: Wo liegen die technischen Unterschiede zwischen Diesel und Benziner? Dadurch können wir Dir später auch besser erklären, welche Antriebsart sich ab wann mehr lohnt. Hier kommen die Basics:
- Zuerst die grundlegende Gemeinsamkeit: Beide Fahrzeugtypen haben Verbrennungsmotoren verbaut.
- Das heißt: Der Motor läuft, indem eine Mischung aus Kraftstoff und Luft verbrannt wird.
- Was Du Dir bestimmt schon denken kannst: Der Kraftstoff unterscheidet sich.
- Dieselfahrzeuge benötigen – Überraschung – Diesel-Kraftstoff für den Antrieb
- Benziner funktionieren eben mit Benzin.
Aber wo genau liegt denn überhaupt der Unterschied zwischen den Kraftstoffen Diesel und Benzin? Dieser Frage widmen wir uns als Nächstes. Kleiner Spoiler: Diesel-Fahrzeuge werden nicht umsonst auch „Selbstzünder“ genannt. Um mehr zu erfahren, musst Du einfach nur weiterlesen!
Diesel vs. Benzin: Unterschiedliche Kraftstoffe
Beide Kraftstoff-Arten werden aus Rohöl gewonnen. Doch es gibt einen grundlegenden Unterschied: Diesel enthält mehr Kohlenstoff-Atome als Benzin. Warum das so wichtig ist? Deswegen:
- Die Verbrennung dieser Kohlenstoff-Atome sorgt für die Energiegewinnung im Motor.
- Das heißt also: Je mehr von diesen im Kraftstoff sind, desto höher ist auch die Leistung des Fahrzeugs bei gleichem Verbrauch.
- Allerdings ist der Diesel-Kraftstoff auch schwerer als Benzin.
- In Dieselmotoren entsteht ein höherer Verbrennungsdruck als in Ottomotoren, dem sie auch standhalten müssen.
- Deswegen sind die Motoren von Diesel-Fahrzeugen auch größer und somit schwerer als die von Benzinern.
- Damit die Umwelt durch die entstehenden Abgase nicht zu stark belastet wird, haben Diesel-Fahrzeuge sogenannte Dieselpartikelfilter verbaut.
- Diese reinigen die Abgase, bevor sie freigesetzt werden.
Man könnte meinen, dass eine hohe Leistung an sich ganz gut ist. Aber das bringt auch einen großen Nachteil mit sich: Je mehr Kohlenstoff-Atome verbrannt werden, desto mehr Stickoxide werden freigesetzt. So kommen wir auch schon zum nächsten Punkt – dem Umweltschutz.
Diesel oder Benziner – der Umweltaspekt
Wie Du sicherlich weißt, sind Abgase und Emissionen schädlich für die Umwelt. Das ist auch der Grund, warum Diesel-Fahrzeuge immer unbeliebter werden: Die Stickoxide gehören nämlich zu den umweltschädlichen Stoffen. Aber natürlich hat ein Diesel nicht nur Nachteile:
- Diesel-Kraftstoff ist im Gegensatz zu Benzin schlechter entzündbar.
- Aus diesem Grund benötigen Diesel-Fahrzeuge keine Zündkerzen, sondern Glühkerzen.
- Diese unterstützen den Startvorgang und bauen innerhalb ein paar Sekunden eine sehr hohe Temperatur auf, die die Zündung des Motors anregt.
- Weil die Kraftstoff-Verbrennung nicht durch Funkenbildung gestartet wird, werden Diesel-Fahrzeuge übrigens auch „Selbstzünder“ genannt.
- Inzwischen wurden Abgasnormen eingeführt, die den Kraftstoff-Ausstoß von Diesel-Fahrzeugen begrenzen.
- Beispiel: Ein Diesel mit Euro 6d ist kaum umweltschädlicher als ein Benziner.
Doch was ist jetzt besser? Die Antwort: Das hängt ganz davon ab, worauf Du mehr Wert legst.
Was ist besser? Diesel oder Benziner?
Wie Du jetzt weißt, haben beide Fahrzeugtypen ihre Vor- und Nachteile. Diesel-Autos haben zwar ein höheres Drehmoment, sind aber dafür umweltschädlicher als Benziner. Parallel dazu haben benzinbetriebene Fahrzeuge zwar weniger Drehmoment, dafür sind sie aber (für einen Verbrennungsmotor) immerhin umweltfreundlicher.
- Legst Du also mehr Wert auf Drehmoment, ist definitiv Diesel besser.
- Beim Thema Umweltschutz schneidet normalerweise allerdings ein Benziner besser ab.
Warum wir „normalerweise“ sagen? Spätestens nach dem Diesel-Skandal von 2018 steht dieser Fahrzeugtyp in schlechtem Licht. Doch seitdem hat sich einiges geändert – es wurden europaweit Abgasnormen, wie zum Beispiel Euro 6, eingeführt. Das soll helfen, den Schadstoffausstoß von Diesel-Fahrzeugen zu reduzieren, um die Umwelt zu schützen. Bei Neuwagen ist die Einhaltung dieser Normen inzwischen verpflichtend. Beim Autokauf stützt Du Dich im Normalfall aber nicht nur auf die technischen Aspekte des Fahrzeugs. Auch die Kosten spielen eine erhebliche Rolle bei der Entscheidung. Worin diese sich genau unterscheiden, erfährst Du gleich!
Diesel vs. Benziner: Die Kosten im Vergleich
Eines schon mal vorweg: Die Kosten unterscheiden sich nicht nur in der Anschaffung von einem Diesel oder Benziner. Auch beim Unterhalt des Fahrzeugs kommen unterschiedliche Kosten auf Dich zu – abhängig davon, ob Du Dich für einen Diesel oder Benziner entscheidest. Wir haben die Unterschiede für Dich anschaulich in einer Tabelle dargestellt:
Kosten Diesel | Kosten Benziner | |
---|---|---|
Anschaffung eines Neuwagens | Höher | Niedriger |
Kfz-Steuer | Höher | Niedriger |
Kosten für Versicherung | Minimal höher | Minimal niedriger |
Spritpreise | Niedriger | Höher |
Kosten für Spritverbrauch | Niedriger | Höher |
Wertverlust | Höher | Niedriger |
Auf den ersten Blick scheint ein Diesel im Unterhalt zwar teurer zu sein. Jedoch kommt das insgesamt ganz auf Dich und Dein Fahrverhalten an:
Ab wann lohnt sich ein Diesel?
Je nachdem auf wie viel Laufleistung Du pro Jahr kommst, lohnt sich ein Diesel eher als ein Benziner. Warum? Wir erklären es Dir:
- Die Anschaffungskosten mögen zwar höher sein als die eines Benziners, allerdings sind bei Letzterem die Spritpreise um einiges höher.
- Das führt dann dazu, dass ab einer gewissen Laufleistung die Gesamtkosten eines Diesels im Vergleich zum Benziner geringer ausfallen.
Generell sagt man, dass sich ab 15.000 km pro Jahr ein Diesel eher lohnt als ein Benziner. Das ist jedoch auch abhängig vom einzelnen Fahrzeugmodell, da es auch hier zu größeren Unterschieden kommen kann. Eines ist aber sicher: Für Vielfahrer lohnt sich höchstwahrscheinlich ein Diesel mehr als ein Benziner.
Benziner, Diesel oder doch lieber E-Mobilität – Entscheidungshilfe
Die Frage „Benziner oder Diesel“ ist also gar nicht so leicht zu beantworten. Es kommt nämlich auf die persönlichen Präferenzen an. Noch dazu werden E- und Hybrid-Fahrzeuge immer beliebter. Folgende Fragen sind bei dieser Entscheidung wichtig:
- Legst Du viel Wert auf Umweltschutz und emissionsärmere Autos?
- Möchtest Du lieber viel Drehmoment?
- Fährst Du mehr als 15.000 km pro Jahr?
- Willst Du Dein Auto später wieder mit so wenig Verlust wie möglich verkaufen?
Wenn für Dich der Umweltschutz im Vordergrund steht, ist für Dich ein Hybrid- oder Elektro-Fahrzeug die bessere Wahl. Bei diesen wird die Energie nämlich nicht durch Verbrennung gewonnen und somit entstehen weniger umweltschädliche Abgase. Du bist ein Vielfahrer, der im Jahr locker 15.000 km auf den Tacho bekommt? Dann solltest Du Dich eher für einen Diesel entscheiden. Wenn Du mehr Kurzstrecken oder relativ wenig fährst, wäre ein Benziner für Dich die bessere Entscheidung. Oder vielleicht lohnt sich doch eher ein E-Auto?
Welchen Fahrzeugtyp fahren die Deutschen am häufigsten? Das verraten Statistiken – die zeigen wir Dir jetzt!
Diesel oder Benziner, Hybrid- oder E-Auto – Statistik
Nicht nur in den Nachrichten war 2018 der Diesel-Skandal zu sehen. Auch in dieser Statistik lässt er sich klar herauslesen:
- 2016 waren rund 52,1 % der Neuzulassungen den Benzinern zuzuschreiben. Nicht weit danach waren auch schon Dieselfahrzeuge mit ca. 45,9 %. Die restlichen 3 % machten die Hybrid- und E-Fahrzeuge aus.
- Seit 2018 lässt sich ein klarer Trend erkennen: Diesel wird immer unbeliebter – mit 32,3 % der Neuzulassungen 2018 und 2020 sogar nur noch 28,1 %.
- Im Vergleich dazu: 2018 waren gut 62,4 % der Neuzulassungen Benziner und den Rest machten die Hybrid- und E-Fahrzeuge aus.
- In 2020 ist dann auch der Anteil an Benzinern auf 46,7 % gesunken.
- Im selben Jahr stieg der Anteil von Elektroautos auf 6,7 %, der von Plug-In-Hybriden auf 6,9 % und Hybrid-Autos (Plug-In ausgenommen) machten 11,2 % der Neuzulassungen aus.
Und wie entscheidest Du Dich? Wählst Du für Dich eher einen Diesel oder Benziner? Oder setzt Du auf E-Technologie und unterstützt den Umweltschutz? Erzähle es uns doch gerne in den Kommentaren – wir wollen aber natürlich auch den Grund dafür wissen!