20 Jan 2023 Do It Yourself
Auf dem Bild ist ein angeschlossenes Batterieladegerät zu sehen, das ein Handwerker in der Hand hält. Das Laden der EFB-Batterie kann beginnen.

EFB-Batterie laden – wie ein Profi!

Gerade in der kalten Jahreszeit können Batterien eine Extraladung gut gebrauchen. Insbesondere wenn Du viele Kurzstrecken fährst oder Dein Auto längere Zeit stehen lässt, sind eisige Temperaturen eine wahre Herausforderung für den Akkuspeicher. In diesem Beitrag erfährst Du, wie und womit Du eine EFB-Batterie laden kannst. Kleiner Spoiler: Das Ganze gibt es am Ende noch als Video! Bereit? Dann lass uns starten!

EFB-Batterie laden: Das brauchst Du

Logisch. Wer seine EFB-Batterie aufladen möchte, braucht ein hierfür geeignetes Gerät. Das heißt: Das Ladegerät muss für das Laden von EFB-Batterien zugelassen sein. Das Gute ist: Solche Geräte haben meistens auch einen AGM-Modus und sind somit auch für AGM-Batterien zugelassen. Solltest Du Dir also zukünftig eine AGM-Batterie kaufen, könntest Du das gute Gerät weiterhin verwenden. Praktisch, oder?

Profi-Tipp von Meister Brian: Am besten solltest Du Dir direkt ein intelligentes Ladegerät holen. Solche Geräte sind nämlich in der Lage zu erkennen, wann der Ladevorgang abgeschlossen ist. Außerdem schalten sie sich automatisch aus, wenn die Batterie zu heiß wird. Somit ersparst Du Dir einen unnötigen Batterie-Defekt bzw. einen verfrühten Wechsel der Autobatterie – und schützt Dich obendrein vor einem Fahrzeugbrand (auch Batterien können explodieren!).
Noch ein Tipp: Es gibt Geräte, die nicht nur das Laden unterstützen, sondern auch die Batterie testen können. Das ist besonders praktisch, um herauszufinden, wie es um die Batterie steht und wie lange der Ladevorgang in etwa dauern wird. Alternativ kannst Du Dir auch einen Batterietester besorgen.

EFB-Batterie im AGM-Modus laden? Bloß nicht!

Dass die meisten kompatiblen Geräte mit einem AGM-Modus daherkommen, heißt lange nicht, dass Du mit diesem Modus Deine EFB-Batterie laden könntest. Ganz im Gegenteil! Denn hier verhält sich die EFB-Batterie ähnlich wie SLI-Batterien oder Gel-Batterien: Die Ladespannung sollte 14,4 Volt nicht überschreiten. Somit kommt für Dich nur der normale Lademodus in Frage. Auch hier gilt: Wenn Du die EFB-Batterie im AGM-Modus laden würdest, wäre die Ladespannung zu hoch (circa 14,8 Volt). Und das ist gefährlich: Im besten Fall geht nur die Batterie kaputt. Im schlimmsten Fall kommt es zur Explosion und zum Fahrzeugbrand.

Die ausgebaute Batterie steht auf dem Boden und ist bereits an das Ladegerät angeschlossen. Der Mechaniker hält das Ladegerät in der Hand und der Fokus liegt auf der rot leuchtenden Anzeige: Er wird diese EFB-Batterie laden müssen.
Die Anzeige leuchtet rot und es besteht kein Zweifel: Du wirst diese ausgebaute EFB-Batterie laden müssen.

EFB-Batterie laden: So geht’s!

Am besten ist es, wenn Du die Batterie ausbaust – wie das geht, hängt vom Fahrzeugmodell ab. Wichtig ist hierbei, dass Du immer den Minuspol vor dem Pluspol abklemmst, um Funkenbildungen zu vermeiden. Allerdings solltest Du vorab unbedingt den Ruhezustand Deiner Batterie abwarten. Um das Ganze zu beschleunigen, kannst Du nach Abschalten des Motors das Abblendlicht bzw. das Fernlicht einschalten und circa 5 Minuten brennen lassen. Damit versetzt Du die Batterie in den Zustand, den sie sonst erst nach 30 Minuten Untätigkeit erreichen würde.

Tipp: Nach dem Ausbau solltest Du die Batterie checken. Sind Beschädigungen vorhanden, solltest Du Dir eine neue Autobatterie kaufen und die Batterie wechseln. Wie Letzteres funktioniert, erfährst Du mit nur einem Klick auf vorigen Link. Achte hierbei unbedingt auch auf die Batterie-Größe!

Alternativ kannst Du auch ohne Ausbau die EFB-Batterie laden. Wie das geht, erklären wir Dir nun Schritt für Schritt:

EFB-Batterie laden – Schritt 1

Wenn Du Dich gegen den Ausbau entschieden hast, solltest Du unbedingt zumindest die Batterie abklemmen – und zwar richtig! Also zuerst Minus-, dann Pluspol abklemmen – und schon kann es mit Schritt 2 weitergehen.

EFB-Batterie laden – Schritt 2

Nun musst Du – Überraschung! – das Ladegerät anschließen. Hierfür gehst Du wie folgt vor:

  • Schließe das Gerät zuerst am Pluspol, und erst dann am Minuspol an.
  • Erst danach schließt Du das Ladegerät an den Stromanschluss an.

Je nach Gerätetyp schaltet sich nun das Gerät von selbst ein. Ansonsten hilfst Du ein bisschen nach und betätigst die entsprechende Power-Taste. Dann geht es direkt zu Schritt 3.

Die Batterie ist abgeklemmt und nicht ausgebaut. Das Ladegerät ist bereits angeschlossen, sodass der Mechaniker in Kürze die EFB-Batterie aufladen können wird.
Auch ohne Ausbau kannst Du eine EFB-Batterie laden – mit dem passenden Ladegerät, versteht sich.

Schritt 3: EFB-Batterie richtig laden

Ob automatisch oder manuell: Bei den meisten Geräten ist der normale Modus die Standard-Einstellung. Dennoch solltest Du vor dem Laden nun unbedingt den Modus checken und sicherstellen, dass Du Dich nicht im AGM-Modus befindest. Sicher ist sicher. Es stimmt alles? Dann kannst Du nun das Gerät arbeiten lassen und die EFB-Batterie aufladen.

Wie lange die EFB-Batterie laden?

Na, bis sie vollständig aufgeladen ist – logisch. Je nach Ladezustand Deiner Batterie solltest Du mehr oder weniger Zeit aufbringen: Das Ganze kann zwischen 3 Stunden und 12 Stunden dauern. Keine Sorge: Du musst nicht die ganze Zeit danebenstehen – vorausgesetzt, Du hast ein intelligentes Gerät, das die Lage im Blick hat und rechtzeitig abschaltet, wenn es zu heiß wird bzw. die Batterie vollständig geladen ist. Mit einem grünen Lämpchen und einem „OK“ teilen Dir solche Geräte mit, dass der Ladevorgang erfolgreich abgeschlossen worden ist.

Folgende Tabelle kann Dir dabei helfen, die Ladezeit besser abschätzen zu können:

Ladezustand Ladespannung Ladezeit
75–100 % 12,5–12,8 V 3 Stunden
50–75 % 12,2–12,5 V 6 Stunden
25–50% 11,9–12,2 V 9 Stunden
0–25 % 11,5–11,9 V 12 Stunden
Entladen < 11,5 V

Schritt 4: EFB-Batterie-Ladevorgang sauber abschließen

Du bist mit dem Aufladen fertig? Sehr gut! Dann darfst Du nun das Ladegerät wieder abschließen – aber bitte in der richtigen Reihenfolge:

  • Trenne zuerst das Gerät vom Netzanschluss.
  • Klemme es nun vom Minuspol ab.
  • Anschließend darfst Du es auch vom Pluspol abtrennen.

Vergiss bitte nicht, auch die Batterie wieder anzuschließen. Auch hier ist die Reihenfolge vorgeschrieben: Schließe zuerst den Plus- und erst dann den Minuspol wieder an.

Profi-Tipp von Meister Brian: Wenn Du die Reihenfolge nicht beachtest, kann es zu Funkenbildungen kommen. Das ist ziemlich gefährlich, da manche Batterien während des Ladevorgangs Knallgas erzeugen, welches durch die Funken entzündet werden kann. Vertauschst Du aus Versehen die Pole (zum Beispiel Plus auf Minus), führt das zu einem Kurzschluss.

Video-Anleitung: EFB-Batterie laden wie ein Profi

Wir haben es Dir versprochen und hier ist es: In folgendem YouTube-Video kannst Du dem Autoteile-Profi live dabei zuschauen, wie er mit einem C3-Ladegerät von BOSCH die EFB-Batterie auflädt – samt Profi-Tipps, versteht sich:

So, nun weißt Du bestens Bescheid, wie Du Deine EFB-Batterie laden solltest. Nun sind wir aber neugierig: Regenerierst Du regelmäßig Deine Batterie durch Extra-Laden? Baust Du die Batterie hierfür vollständig aus oder klemmst Du sie nur ab? Hattest Du vielleicht schon mal Probleme damit? Teile gerne Deine Erfahrungen mit der Schrauber-Community!

Chris von ATP


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