29 Jun 2022 Autowissen
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Wallbox installieren: Kosten, Voraussetzungen & Co.

E-Mobilität ist die Zukunft – zumindest, wenn jeder Elektrofahrzeug-Besitzer sein Auto auch aufladen können soll. Obwohl das Netz der Ladestationen immer dichter wird, kann es früher oder später zu Problemen kommen, wenn das Verbrenner-Aus vor der Tür steht. Aus diesem Grund möchten nun viele zu Hause eine Wallbox installieren. Was es hierbei zu beachten gibt, das verraten wir Dir in diesem Beitrag! Du erfährst, welche Vorteile eine Wallbox auf dem eigenen Grundstück mit sich bringt, welche Voraussetzungen gelten und auch wie viel die Wallbox-Installation kostet! Bist Du bereit? Dann legen wir los!

Wallbox-Installation zu Hause: Vorteile

Unabhängig davon, ob Du ein E-Auto oder einen Verbrenner fährst: Tanken musst Du jedes Fahrzeug, damit es fährt. Im Fall von Elektrofahrzeugen ist das eben Strom und bei Verbrennern benötigst Du Diesel oder Benzin. Natürlich gibt es dafür öffentliche Ladestationen, aber eine Wallbox zu Hause zu installieren, bietet Dir einige Vorteile. Welche? Wir zeigen es Dir:

  • Zum einen sind die Stromkosten zu Hause günstiger im Vergleich zum Aufladen an öffentlichen Ladestationen.
  • Außerdem bist Du nicht darauf angewiesen, erst eine freie Lademöglichkeit zu finden.
    • Denn immer, wenn Du zu Hause parkst und Dein Fahrzeug abstellst, kannst Du Dein E-Auto dort laden.
  • Zudem ist eine Wallbox förderfähig; somit kostet es Dich nicht so viel, die E-Ladestation zu Hause zu installieren.

Jedoch kannst Du nicht immer eine Wallbox installieren bzw. musst vorher zumindest einige Vorkehrungen treffen. Welche Voraussetzungen Du bzw. Dein Haus oder Deine Wohnung erfüllen müssen – das erfährst Du als Nächstes!

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Eine Wallbox zu Hause installieren? Das geht (fast) immer!

Wallbox installieren: Voraussetzungen

Du musst folgende Aspekte beachten, wenn Du eine Wallbox installieren möchtest:

  • Ein Fehlerschutzschalter in der Wallbox ist in Deutschland vorgeschrieben.
    • Dieser verhindert, dass beim Aufladen Deines Autos Rückstrom in das Stromnetz gelangt.
    • Meistens ist dieser Schutz schon in der Wallbox integriert – Du solltest Dich aber vorher nochmals diesbezüglich absichern.
  • Auch im Sicherungskasten müssen bei einer Wallbox-Installation einige sicherheitsrelevante Anpassungen erfolgen.
    • Dementsprechend benötigst Du ausreichend Platz im Sicherungskasten für Sicherungsautomaten und einen FI-Typ-B-Schutzschalter.
  • Damit Du Dein E-Auto auch möglichst schnell aufladen kannst, benötigst Du eine hohe Stromleistung.
    • Für die Wallbox-Installation wird dafür oft eine Verbindung zum städtischen Stromnetz hergestellt.
  • Idealerweise solltest Du die Wallbox dort installieren, wo Du Dein E-Auto normalerweise abstellst (also im Carport oder in der Garage)
    • Öffentliche Stellplätze sind hier auch eine Möglichkeit – aber nur mit entsprechender Genehmigung.
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Auch die Installation einer Wallbox in der Garage ist möglich und sogar ratsam!

Klar, als Haus- und Grundstückseigentümer kannst Du selbst entscheiden, wo Du die Wallbox oder auch eine Ladesäule installieren möchtest. Doch wie sieht es aus, wenn Du Eigentümer oder Mieter einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus bist? Auch auf diese Frage haben wir natürlich die passende Antwort parat. Mehr erfährst Du direkt im nächsten Abschnitt!

Installation einer Wallbox: Mietwohnung und Wohnungseigentümer

In einer Mietwohnung kannst Du nicht einfach so eine Wallbox installieren. Neben den oben genannten Punkten musst Du noch Folgendes beachten:

  • Vor der Installation brauchst Du die Zustimmung Deines Vermieters.
  • Da Wallboxen förderfähig sind und die E-Mobilität immer wichtiger wird, hast Du hierbei aber gute Chancen!

Wenn Du Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus bist, hast Du es inzwischen einfacher als noch vor 2020: Im Wohneigentumsmodernisierungsgesetz vom 01.11.2020 (§ 20, Abs. 2) steht geschrieben, dass die Zustimmung aller Miteigentümer nicht mehr nötig ist und dass bezüglich der Installation von Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge andere Wohnungseigentümer der Eigentümergemeinschaft nur noch mitbestimmen dürfen. Eine letzte Voraussetzung zum Wallbox-Installieren haben wir Dir noch nicht verraten: Du darfst diese nicht selbst installieren! Diese Arbeit muss immer ein Profi übernehmen. Warum? Das erfährst Du direkt als Nächstes!

Eine Wallbox installieren darf nur der Profi!

Dass nur ein geprüfter Elektriker eine Wallbox installieren darf, hat mehrere gute Gründe. Wir haben sie Dir kurz und knackig zusammengefasst:

  • Teilweise muss das Stromkabel für die Wallbox neu verlegt werden – dies sollte kein Laie in Angriff nehmen.
  • Bei Arbeiten mit Starkstrom – wie zum Beispiel bei einer Ladestation für E-Autos – darf nur ein Elektriker ran.
  • Gegebenenfalls muss auch auf dem Grundstück gegraben werden, wenn Du Dich für eine Ladesäule entscheidest.
  • Der Elektriker wird vorab Deinen Sicherungskasten prüfen und evtl. nötige Maßnahmen umsetzen.

Doch bevor sich der Profi an die Installation der Wallbox machen kann, fehlt noch eine Sache: Die Anmeldung bzw. Genehmigung beim Netzbetreiber. Wieso? Weshalb? Warum? Das erfährst Du jetzt!

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Da es nicht ungefährlich ist, eine Wallbox selber zu installieren, solltest Du die Arbeit einem Elektriker überlassen.

Vor der Installation: Wallbox anmelden

Nach der Anmeldung beim Netzbetreiber, prüft dieser, ob die Leitungen auch für die entsprechende Belastung durch eine Wallbox ausgelegt sind. Außerdem kann der Stromlieferant so im Blick behalten, wie viel Strom in welchem Gebiet verbraucht wird – so kann er eine Überbelastung des Stromnetzes vermeiden. Anmelden musst Du jede Wallbox und in bestimmten Fällen musst Du diese sogar beantragen und genehmigen lassen:

  • Die Pflicht zur Anmeldung gilt für alle Wallboxen bis zu 11 kW Leistung.
  • Alle Wallboxen ab 12 kW muss der Netzbetreiber genehmigen.
Gut zu wissen: Der Netzbetreiber ist nicht unbedingt auch Dein Stromanbieter. Welcher Netzbetreiber für Dich zuständig ist, findest Du durch die letzte Jahresabrechnung oder den Stromzähler heraus.

Im Normalfall übernimmt allerdings der Elektriker selbst die Anmeldung beim Netzbetreiber – dieser Service ist meist inklusive bei der Wallbox-Installation! Welche Kosten Du nun für das Installieren einer Wallbox einplanen musst – das verraten wir Dir jetzt noch zum Schluss!

Kosten für die Wallbox-Installation

Die Installationskosten für die Wallbox hängen von verschiedenen Faktoren ab: der Wallbox selbst, dem Service des Elektrikers, der Anmeldung bzw. Genehmigung usw. Doch wie hoch sind die Kosten nun? Je nach Modell kostet eine Wallbox zwischen 400 € und 2.000 €. E-Ladestationen kosten übrigens mehr, je höher deren Leistung und je umfangreicher die Ausstattung ist. Hinzu kommen noch die Kosten für die Installation selbst, welche von verschiedenen Faktoren abhängig sind:

  • Wenn Dein Haus bereits älter ist, sind wahrscheinlich Modernisierungsmaßnahmen für die Elektrik notwendig.
  • Auch bei Mehrfamilien- und Reihenhäusern kann der Aufwand um einiges höher sein.
  • Für die Installation einer Wallbox verlangt ein Elektriker im Durchschnitt zwischen 500 und 2.000 € – je nach nötigem Arbeitsaufwand.

Somit kann eine Wallbox inklusive der Installation bis zu 4.000 € kosten – je nachdem für welche Variante Du Dich entscheidest.

So, nun sind wir aber neugierig: Fährst Du ein E-Auto und hast eine eigene Wallbox an Deinem Haus? Wie viel hat Dich das ungefähr gekostet? Gab es Probleme mit der Anmeldung bzw. Genehmigung? Erzähle uns gerne in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen!

Alex von ATP

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