Du möchtest Dein Auto aufpeppen oder hast einfach Lust auf eine neue Optik? Dann solltest Du Dein Auto folieren! Viel zu kompliziert, sagst Du? Finden wir nicht. Mit ein bisschen Geduld und etwas Übung lassen sich ganz leicht coole Akzente setzen. So kannst Du Dein Auto ganz nach Deinem Geschmack individualisieren. Wir zeigen Dir, wie es geht!
Inhalt
- Selbst das Auto folieren – das ist alles möglich!
- Vorteile beim Auto-Folieren
- So bereitest Du Dein Auto optimal aufs Folieren vor
- Selbst das Auto folieren – so wird’s gemacht!
- Zierleisten am Auto folieren: So geht’s!
- Felgen folieren: Kleiner Aufwand – Große Wirkung!
- So pflegst Du Dein neu foliertes Auto
- Auto folieren: Kosten
Selbst das Auto folieren – das ist alles möglich!
Möchtest Du Dein Auto folieren, sind Dir keine Grenzen gesetzt. Von Farben über Muster – Du kannst Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Auch bei den Anwendungsmöglichkeiten stehen Dir viele Varianten zur Verfügung. Deine Wünsche und Dein Geldbeutel bestimmen, was und wo foliert wird. Grob unterscheidet man fünf verschiedene Arten der Folierung:
- Vollfolierung
- Teilfolierung
- Folierung mit Sticker oder Aufkleber
- Schutzfolierung
- Scheibenfolierung
Bei der Folie kannst Du Dir die Größe aussuchen, die genau zu Deinem Projekt passt. Und Du kannst wählen, ob Du feste oder flüssige Folie möchtest.
- Es gibt Folie aus der Sprühdose. Sie eignet sich vor allem für kleine Teile und Flächen, und ist leichter in der Anwendung als sein fester Kollege auf der Rolle.
- Folie im Zierstreifenformat. Diese Folie ist nicht mal so dick wie haushaltsübliches Klebeband. Mit ihr kannst Du Akzente durch feine Umrahmungen setzen.
- Folie auf der kleinen Rolle. Sie ist etwa so groß wie eine Rolle Paketklebeband, und eignet sich sehr gut für Leisten.
- Transparente Schutzfolie, in verschiedenen Ausführungen, die den gesamten Lack oder stark beanspruchte Elemente schützt, z.B. als Steinschlagschutzfolie.
- Folie auf der großen Rolle. Hier erinnern die Rollen schon an Wandtapete, und sind für großflächigere Bauteile geeignet. Hier empfiehlt sich die Arbeit zu zweit.
- Folien gibt es in verschiedenen Designs, Farben, mit Struktur, Holo- oder Carbon-Effekt.
Auto folieren – nicht überall möglich
So viele Freiheiten Du beim Auto-Folieren auch haben magst, leider sind nicht alle Oberflächen für eine Folierung geeignet. Denn nicht überall bleibt die Folie haften. Auf diesen Oberflächen ist die Applikation von Folie und Grafiken nicht möglich:
- Gummi
- Dichtungsmaterialien
- Lederoberflächen
- Samt und Alcantara-Oberflächen
- Stark angeraute und unebene Oberflächen
Am besten eignet sich ein glatter Untergrund, um Dein Auto zu folieren. Die Karosserie, Außenspiegel oder Zierleisten stellen beispielweise in den meisten Fällen gar kein Problem dar.
Vorteile beim Auto-Folieren
Mit Folie, egal ob auf der Rolle oder aus der Dose, hast Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Du hast nicht nur ein einzigartiges Design geschaffen, das sonst keiner hat. Die folierten und besprühten Fahrzeugteile verfügen außerdem über eine zusätzliche Schicht, damit vor Folgendem geschützt wird:
- Kratzern
- Steinschlägen
- UV-Schäden
- sowie typischen Alterserscheinungen
Und nicht zuletzt ist sein Auto zu folieren eine günstigere Alternative zum teuren Auto lackieren, was wirklich nur vom Profi gemacht werden sollte. Folie verzeiht eher und erlaubt einen zweiten oder dritten Versuch, bis das Ergebnis passt.
So bereitest Du Dein Auto optimal aufs Folieren vor
Du hast Dich für eine Folierung entschieden, und möchtest sauber arbeiten und am Ende ein optimales Ergebnis haben? Achte vor dem Folieren darauf, dass der Lack bzw. die Oberfläche gereinigt, staub- und fusselfrei ist. Hier gilt: Reinigung ist nicht gleich Reinigung. Für das perfekte Endergebnis nach dem Auto-Folieren solltest Du schon bei der Wahl des richtigen Reinigungsmittels einige Punkte beachten:
- Für einen perfekten Halt der Folie dürfen keine Scheuerstoffe und keine Lösungsmittel enthalten sein.
- Außerdem kann auch Seife das Ergebnis des Folierens negativ beeinflussen.
- Das Mittel sollte nicht mit Wachsen, Ölen oder Lotionen zubereitet sein.
- Es muss einen pH-Wert zwischen 3 und 11 haben.
Idealerweise verwendest Du für die Reinigung einen sogenannten Untergrundreiniger. Damit machst Du alles richtig!
Auto folieren – Das brauchst Du
Vorbereitung ist das A und O. Wenn Du alles griffbereit hast und Dein Auto fürs Umstyling herrichtest, geht die Arbeit gleich viel leichter von der Hand – und das Ergebnis wird ebenfalls besser. Arbeite an einem sauberen, trockenen und gut gelüfteten Ort – ideal wäre hier die heimische Schrauberwerkstatt. Folgendes brauchst Du zum Auto-Folieren:
- Rakel
- Folienmesser
- Folie im Design Deiner Wahl
- Handschuhe
- Föhn (hier tut es auch ein Haushaltsföhn)
- Idealerweise eine zweite Person, die Dir hilft
Empfehlung der Redaktion
Selbst das Auto folieren – so wird’s gemacht!
Du hast alles da? Dann lass uns direkt loslegen! Hier kommt die Anleitung zum Auto-Folieren:
- Falls noch nicht erledigt: Reinige den Teil Deines Autos, den Du folieren möchtest.
- Trockne die geputzte Oberfläche gründlich, denn bei Nassverklebung kann es sein, dass Deine Folie ihre Klebefähigkeit einbüßt.
- Am besten trägst Du die Folie gleich im Anschluss auf – bevor sich neue Verunreinigungen oder Staubablagerungen auf Deinem Lack bilden.
- Schneide die Folie großzügig zurecht.
- Löse das Abdeckpapier an einer Stelle und positioniere die Folie an Deinem Fahrzeug.
- Bei einem größeren Folienstück hilft es, es zusätzlich mit Klebeband zu fixieren.
- Entferne das Abdeckpapier langsam, während Du die Folie gespannt hältst, und rakel sie dabei mit gleichmäßigen Wischbewegungen ans Auto.
- Sobald die Folie angebracht, gerakelt und ausgekühlt ist, kannst Du das überschüssige Material abschneiden.
- Je nach Hersteller muss die Folie zwischen 24 und 72 Stunden in einem gleichmäßig temperierten Raum ‚aushärten‘, damit sie optimal haftet.
Zierleisten am Auto folieren: So geht’s!
Zierleisten sind eine kostengünstige und einfache Art Dein Auto zu tunen. Wenn Dir die Leisten gefallen, Du aber an der Farbe etwas ändern möchtest, braucht es nicht gleich neue Leisten. Mit Folie, wahlweise aus der Dose, oder als Rolle, kannst Du sehr schnell einen neuen Look an Dein Auto zaubern. Auch serienmäßige Leisten und Blenden können mit so einem Umstyling in neuem Glanz erstrahlen und Dein Auto optisch unaufdringlich aufwerten.
Zierleisten folieren – Das brauchst Du
Wie beim Folieren größerer Autoteile ist auch hier wichtig, dass die Vorbereitung stimmt, und Du alles Benötigte zur Hand hast. Also putz die zu folierenden Oberflächen gründlich und entfette sie.
Achtung: Gerade Zierleisten rund um die Fenster befinden sich in direkter Nachbarschaft der Gummidichtungen. Letztere mögen so eine entfettende Reinigung gar nicht – und können sogar kaputt gehen. Arbeite deswegen vorsichtig und schütze die Dichtungen bei der Reinigung.
Das brauchst Du, um die Zierleisten zu folieren:
- Zierleistenkeil-Set
- Zierleistenfolie
- Cutter-Messer
- Föhn (hier reicht ein Haushaltsföhn)
- Handschuhe, die Feinarbeiten erlauben
Zierleisten folieren – so wird’s gemacht!
Du hast Dir alles zurechtgelegt, die Leisten geputzt und danach den Schutz für die Gummidichtungen wieder entfernt? Sehr gut. Dann lass uns loslegen!
- Schneide Dir ein Stück Zierleistenfolie zurecht, entferne die ersten paar Zentimeter des Liners und klebe sie mit etwas Überstand am Anfang der Leiste fest.
- Zieh den Liner ab, während Du die Folie an der Leiste glatt streichst.
- Erwärme die Folie an den Stellen, an denen sie in Kurvenlage gehen muss.
- Nimm einen Keil aus dem Zierleistenkeil-Set und geh damit unter die Gummidichtungen, in den Zwischenraum zwischen Leiste und Karosserie – und arbeite die Folie ein.
- Sobald Du die Folie eingearbeitet und keine alte Zierleiste mehr zu sehen ist, kannst du mit einem Cuttermesser vorsichtig die Überstände abschneiden und abziehen.
- Halte den Cutter dabei in einem angeschrägten Winkel – das vermeidet Schäden an Gummidichtungen und Lack.
Chromleisten folieren? Kein Problem!
Chromleisten sind nichts anderes als Zierleisten, aber mit einer Schicht in Chromoptik überzogen. Gerade im Tuning-Bereich stören sich manche an der Chrom-Optik und wollen z. B. komplett schwarze Leisten passend zu den schwarz getönten Scheiben.
Sie lassen sich ebenso leicht folieren wie ihre lackierten Kollegen. Es gibt keine Unterschiede zu gewöhnlichen Zierleisten – vorausgesetzt Du reinigst alles genauso gründlich vor und arbeitest die Folie sauber ein.
Felgen folieren: Kleiner Aufwand – Große Wirkung!
Wenn Du Deinen Felgen einen neuen Anstrich verpassen willst, bist Du mit Sprühfolie immer auf der richtigen Seite. Die vielen Winkel, kleinen Zwischenräume und Unebenheiten einer Felge lassen sich mit so einem Produkt viel besser beschichten als mit Folie von der Rolle. Dabei ist es egal, ob Du Alu-Felgen, Stahlfelgen oder Sport-Felgen hast. Sprühfolie kann auf fast allen Felgen-Materialen angewendet werden. Außerdem biete sie noch weitere Vorteile im Vergleich zum Felgenlack:
- Sie ist leichter in der Anwendung als Lack.
- Die Felgenoberfläche muss vor dem Auftrag nicht angeraut werden.
- Im Gegensatz zum Lack ist die Folie wieder abziehbar.
Felgen folieren – Das brauchst Du
Wie bei der Arbeit mit Autofolie, ist es auch hier wichtig, dass Du die notwendigen Vorbereitungen triffst und an einem sauberen, gut belüfteten Ort arbeitest. Jetzt steht dem Felgen-Stylen nichts mehr im Weg. Los geht’s!
- Reiniger
- Sauberes fusselfreies Tuch
- Sprühfolie in einer Farbe Deiner Wahl
- Klebeband und Papier
- Handschuhe
Empfehlung der Redaktion
Felgen folieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Reinige und entfette die Felgen gründlich, am besten eignet sich dafür der spezielle Reiniger.
- Klebe alle Stellen ab, die keine Farbe abbekommen sollen, also Reifen, evtl. Logos, Felgen-Innenwände etc.
- Schüttle die Sprühdose kopfüber und gib ein paar Testsprüher auf ein Blatt Papier oder eine andere Oberfläche
- Die erste Schicht der Sprühfolie sollte sehr dünn aufgetragen werden – sie ist wie eine Art Grundierung.
- Sprüh mehrere Schichten in einem Kreuzmuster auf die Felgen – warte jeweils ca. 10 Minuten zwischen den Schichten.
- Wiederhole das ganze mindestens vier Mal!
- Drehe das Rad dabei, um aus allen Winkeln die Sprühfolie auftragen zu können.
Bevor Du zuletzt die Reifen wieder montieren kannst, solltest Du alle Abklebungen entfernen, bevor die Sprühfolie ganz durchgetrocknet ist. Sie sollten nicht mit der Folie trocknen – ansonsten kann es sein, dass Du beim Abziehen auch Teile der Folie wieder entfernst. Sobald die Sprühfolie komplett getrocknet ist, kannst Du dann auch die Autoreifen wieder anbringen.
So pflegst Du Dein neu foliertes Auto
Du hast Dir viel Arbeit gemacht, und Dein Auto mit Folie richtig aufgehübscht. Jetzt ist die richtige Pflege angesagt, um lange Freude an der neuen Optik zu haben – bei der Pflege eines folierten Autos gibt es einige Dinge zu beachten:
- Wenn Du in die Waschanlage fährst, dann wähle eine, die eine textile Pflege anbietet.
- Wenn nicht explizit als textile Waschstraße ausgeschrieben, arbeiten viele Waschanlagen mit Nylonbürsten. Diese können die Folie zerkratzen.
- Auf keinen Fall Heißwachs oder Wachsversiegelung wählen – sowas mag Deine Autofolie gar nicht.
- Hochdruckreiniger und Dein Auto: Auf Abstand gehen
- Folierte Fahrzeuge können mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden, allerdings solltest Du einen Mindestabstand von einem halben Meter einhalten, und Folienkanten aussparen.
- Mit speziellen Folienversiegelungen kannst Du Deiner Folie immer wieder eine Frischekur verpassen und so die Haltbarkeit verlängern.
Auto folieren: Kosten
Wie immer, wenn es um Arbeiten am Auto gibt, gibt es keine Pauschalantwort auf die Kostenfrage. Wie hoch die Kosten beim Folieren Deines Autos sind, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Wer macht die Folierung?
- Wenn Du dich selbst an die Folierung wagts, gibt es das größte Sparpotential.
- Was soll foliert werden?
- Möchtest Du eine Vollfolierung, mit oder ohne Details, oder nur Teile neu stylen?
- Welches Design möchtest Du?
- Je ausgefallener die Folie, z.B. Struktur -, Chromfolie, oder Folie mit einem aufwendigen Print oder im Camouflage-Look, desto teurer der Quadratmeter.
- Die Preisspanne ist hier sehr weit: zwischen 9€/m2 – bis 90€/m2 ist alles dabei.
- Welches Fahrzeug wird foliert?
- Bei größeren Flächen brauchst Du mehr Folie, was natürlich mehr Kosten bedeutet.
- Wie ist der Zustand des Autos?
- Sind teure Aufbereitungsarbeiten notwendig, bevor Du folieren kannst? Auch das musst Du beim Preis miteinberechnen.
Beispielrechnung: Vollfolierung zweier unterschiedlicher Autoklassen
Wir übernehmen mal das Rechnen für Dich und folieren einmal einen Golf VI,und einen 3er BMW mit Folie im Preissegment 20€/qm:
Golf VI | 3er BMW | |
---|---|---|
Maße Länge x Breite | ca. 4 m x 1,7 m | ca. 4,8 m x 1,9 m |
3x Länge + 2x Breite | 12 m x 3,4 m | 14,4 m x 3,8 m |
Benötigte Folie in qm | 41 qm | 55 qm |
Kosten Folie pro qm | 20 € | 20 € |
Kosten Gesamt | 816 € | 1.094 € |
Bei einer professionellen Vollfolierung musst Du für einen Kompaktwagen mit Kosten zwischen 1500 – 2500€ rechnen. Für eine Mittelklasse-Limousine sind es schon um die 3500€.
Du siehst also, wer wagt, gewinnt! Traust Du Dich, Dein Auto selbst zu folieren, kannst Du einiges einsparen und in andere Bereiche Deines geliebten Vehikels investieren. Hast Du denn schon mal Teile oder vielleicht sogar Dein ganzes Auto foliert? Was sind Deine Erfahrungen? Hast Du vielleicht auch ein paar Tipps & Tricks für die perfekte Folierung? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!