16 Aug 2023 Autowissen
Auf dem Bild ist ein Zahnriemen und eine Spann- bzw. Umlenkrolle zu sehen. Bei einem Zahnriemenwechsel wird nicht nur der Zahnriemen selbst ausgetauscht, sondern auch alle umliegenden Teile der Motorsteuerung.

Zahnriemenwechsel – keine Arbeit für jeden!

Der Zahnriemen sorgt dafür, dass das Herzstück Deines Autos das perfekte Timing hat. Ein gerissener Zahnriemen hat verheerende Folgen und genau deshalb ist der Zahnriemenwechsel auch so wichtig – damit es gar nicht erst zum Worst-Case-Szenario kommt. In diesem Beitrag verraten wir Dir, warum Du den Zahnriemenwechsel nur in einer Werkstatt durchführen lassen solltest und wie hoch die Kosten dafür sein werden. Natürlich erfährst Du auch, welche Wechselintervalle hier eingehalten werden sollten. Bist Du bereit? Dann geht’s jetzt los!

Zahnriemenwechsel – Deshalb solltest Du ihn nicht vernachlässigen

Zahnriemen oder Steuerkette sorgen beim Verbrennungsprozess im Motor für das richtige Timing – daher heißt der Zahnriemen im Englischen übrigens auch „timing belt“. Weil das Öffnen und Schließen der Ventile im Motor ein wichtiger Teil der Motorsteuerung ist, nennt man den Zahnriemen übrigens auch Steuerriemen. Was nun passiert, wenn der Zahnriemen aufgrund von Alter und Verschleiß reißt? Wir verraten es Dir!

Zahnriemen gerissen – Ursachen & Folgen

Von der Kurbelwelle angetrieben bringt der Zahnriemen die Nockenwelle in Bewegung. Kommt es, aus welchem Grund auch immer, zum Zahnriemenriss, bleibt die Nockenwelle und damit auch die Ventile des Motors stehen. Dabei bewegt sich die Kurbelwelle weiter, solange das Fahrzeug noch in Bewegung ist und einen Gang eingelegt hat. Die Folgen? Die Ventile schlagen auf den Kolbenboden, sie verbiegen sich und dadurch entsteht ein Ventilschaden – und somit notgedrungen ein verheerender Motorschaden. Mit einem rechtzeitigen Zahnriemenwechsel innerhalb des vorgeschriebenen Wechselintervalls – dazu kommen wir gleich noch – kannst Du diese schwerwiegenden Folgen vermeiden. Kommt es jedoch zu einem frühzeitigen Zahnriemenriss, muss den Ursachen auf den Grund gegangen werden.

Gut zu wissen: Es können verschiedene Ursachen für einen defekten Zahnriemen infrage kommen. Anhand der Schadensbilder am Zahnriemen lässt sich auf genauere Ursachen schließen: Sind die Zähne abgenutzt oder sind leichte Risse zu sehen, ist der Zahnriemen aufgrund von Alterung verschlissen. Ist der Zahnriemen gerissen, stecken andere Defekte oder eine zu hohe Spannung dahinter – hat sich ein anderes Bauteil wie Spannrolle & Co. festgefressen, kommt es zum Zahnriemenriss.

Der Zahnriemenwechsel ist also unglaublich wichtig, damit Du Dein geliebtes Auto auch in Zukunft auf Auto-Dates mitnehmen kannst – beachte also in jedem Fall die Wechselintervalle des Zahnriemens. Mehr darüber erfährst Du natürlich direkt im nächsten Abschnitt!

Auf dem Bild ist zu sehen, wie jemand einen gerissenen Zahnriemen in beiden Händen hält. Noch ist der Zahnriemen nicht komplett gerissen, jedoch stark beschädigt. Es ist auf jeden Fall ein Zahnriemenwechsel nötig.
Sieht der Zahnriemen Deines Autos so aus, ist definitiv ein Zahnriemenwechsel nötig!

Wechselintervalle für den Zahnriemenwechsel

Für den Zahnriemenwechsel gibt es keine allgemeingültigen Wechselintervalle – denn jedes Fahrzeug ist verschieden. Deshalb hängt es auch von Deinem Auto ab, wann der Zahnriemen gewechselt werden muss. Um herauszufinden, wann bei Dir der nächste Zahnriemenwechsel ansteht, solltest Du einen Blick in das Fahrzeughandbuch bzw. Serviceheft werfen. Dort sind die Wechselintervalle hinterlegt und im Serviceheft kannst Du dann gegenprüfen, wann der letzte Zahnriemenwechsel stattgefunden hat.

Profi-Tipp: Die Wechselintervalle sind sowohl in Kilometerzahl als auch in Zeitabständen angegeben. Warum? Weil nach einer gewissen gefahrenen Strecke die Verschleißgrenze erreicht wurde bzw. der Zahnriemen mit der Zeit einfach porös wird. Das lässt einen Defekt natürlich immer näher rücken.

Damit es gar nicht erst zum Motorschaden kommt, wird bei jeder großen Inspektion an Deinem Auto auch der Zahnriemen geprüft. Sind sogar schon Risse zu sehen, sollte der Zahnriemenwechsel so schnell wie möglich stattfinden.

Zahnriemenwechsel – aber bitte nur in der Werkstatt!

Hier gibt es nur ein Problem: Diese Arbeit zählt leider nicht zu den einfachen Autoreparaturen – selbst als versierter Hobbyschrauber benötigst Du viel Know-how und Erfahrung, um den Zahnriemenwechsel selbst bewerkstelligen zu können. Deswegen raten wir Dir auch, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, solange Du kein Autoteile-Profi bist. Denn: Läuft beim Zahnriemenwechsel etwas schief, drohen schwere Folgeschäden und damit noch höhere Kosten. Trotzdem möchten wir Dir nicht vorenthalten, was beim Wechseln des Zahnriemens gemacht wird, und möchten direkt mehr darüber erzählen!

Auf dem Bild ist ein Automechaniker zu sehen, der dabei ist, an einem Auto den Zahnriemen zu wechseln. Die Motorhaube des Autos ist geöffnet. Der Mann baut gerade den alten Zahnriemen aus, während der neue, noch verpackte Zahnriemen daneben liegt.

Das wird beim Zahnriemenwechsel erledigt

Damit der Motor Deines Autos auch im Takt bleibt und weiterhin rundläuft, musst Du beim Zahnriemenwechsel vieles beachten. Außerdem wird bei dieser Reparatur nicht nur der Zahnriemen gewechselt, sondern auch andere umliegende Teile: Die Spann-, Führungs- und Umlenkrollen sowie die Wasserpumpe werden ebenfalls ausgetauscht. Warum? Weil diese Teile genauso wie der Zahnriemen an der Verschleißgrenze angelangt sind, wenn es Zeit für den Wechsel ist. Deswegen kannst Du übrigens ganze Zahnriemensätze kaufen – inklusive aller Rollen und oft auch Wasserpumpe.

Gut zu wissen: Wenn bei Deinem Fahrzeug die Wasserpumpe über den Zahnriemen betrieben wird, sollte diese ebenfalls beim Zahnriemenwechsel getauscht werden. Ansonsten steht ein Wasserpumpen-Defekt vor der Tür. Was Dich dann erwartet, kannst Du ganz einfach erfahren: Du musst nur auf vorigen Link klicken, um zum entsprechenden Beitrag zu kommen!

Um den Zahnriemen überhaupt wechseln zu können, musst Du außerdem die Kurbel- und Nockenwelle abstecken. Hierfür ist abhängig von Fahrzeug und Motor jeweils anderes Spezialwerkzeug für die Motorinstandsetzung notwendig.

Wichtig: Je nach Fahrzeug müssen mehr oder weniger zusätzliche Teile ausgebaut werden, um überhaupt an den Zahnriemen ranzukommen. Verfügt Dein Auto beispielsweise über einen querliegenden Motor, musst Du eventuell sogar ein Rad und das zugehörige Radhaus entfernen.

Allerdings empfehlen wir Dir nicht nur wegen der Komplexität des Zahnriemenwechsels, eine Werkstatt aufzusuchen: Hierfür wird nämlich noch teures Spezialwerkzeug benötigt, dessen Anschaffung sich meistens nur für Fachwerkstätten lohnt.

Auf dem Bild sieht man eine Person, die gerade den Zahnriemen auf Defekte prüft. Ist ein Zahnriemenwechsel fällig, sollte man auf jeden Fall das passende Werkzeug parat haben.
Je nach Fahrzeug und Motor ist für den Zahnriemenwechsel anderes Spezialwerkzeug notwendig.

Kosten für den Zahnriemenwechsel im Überblick

Nicht nur der Zahnriemenwechsel an sich unterscheidet sich je nach Fahrzeug und Modell – so tun es selbstverständlich auch die Kosten. Hierbei gilt wie immer: je komplizierter der Wechsel, desto mehr Budget musst Du hierfür einplanen. Abhängig sind die Kosten für den Zahnriemenwechsel von folgenden Aspekten:

  • Motor des Fahrzeugs
  • Dauer der Reparatur
  • Werkstatt-Wahl
  • Zugänglichkeit des Zahnriemens und der umliegenden Teile

Wie Du siehst, können also die Kosten stark schwanken. Am besten erkundigst Du Dich bereits im Vorfeld bei verschiedenen Werkstätten und lässt Dir Kostenvoranschläge geben. So kannst Du nicht nur besser planen, sondern auch das günstigste Angebot wählen und so Geld sparen.

Noch ein Spar-Tipp: Wenn Du die nötigen Teile selbst kaufst, kannst Du zusätzlich noch an Materialkosten sparen! Kläre das am besten aber bereits vorher mit der Werkstatt ab.

Den Zahnriemen alleine bekommst Du schon für wenig Geld: Ab ca. 5 € bis zu 129 € kannst Du Dir einen neuen Zahnriemen kaufen. Zahnriemensätze hingegen sind natürlich etwas teurer: Für einen neuen Zahnriemensatz musst Du zwischen 14 € und 667 € einplanen. Hierin sind dann auch die anderen zu wechselnden Teile enthalten – zum Beispiel die Umlenkrollen, Spannrollen sowie die neue Wasserpumpe.

Zusätzlich kommen dann natürlich noch die Kosten für die Arbeitszeit hinzu. Diese wiederum sind vom Stundensatz der Werkstatt sowie von der Dauer des Zahnriemenwechsels abhängig. Wie lange es dauert, den Zahnriemen zu wechseln, und welche Kosten hierfür zustande kommen – das verraten wir Dir jetzt natürlich auch noch!

Auf dem Bild ist ein Kfz-Profi beim Zahnriemenwechsel zu sehen. Er hält den alten Zahnriemen in einer Hand und daneben liegt die alte Wasserpumpe, die ebenfalls ausgetauscht wird.
Kosten & Dauer des Zahnriemenwechsels sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Zahnriemen & Wasserpumpe wechseln – Dauer

Weil diese Arbeit so komplex ist, verlängert sich dementsprechend auch die Dauer für den Zahnriemenwechsel im Vergleich zu anderen Autoreparaturen. Selbst Autoteile-Profis benötigen für den Zahnriemenwechsel mehrere Stunden und bei manchen Fahrzeugen sogar Tage – wenn zum Beispiel der ganze Motor abgelassen werden muss. Ein erfahrener Kfz-Mechatroniker benötigt für den Zahnriemenwechsel durchschnittlich 2–4 Stunden – Wasserpumpen-Wechsel nicht mit einberechnet.

Gut zu wissen: Wenn Du im selben Zug die Wasserpumpe wechseln lässt, muss das Kühlwasser ebenfalls ausgetauscht werden. Auch hier kommen weitere Kosten auf Dich zu.

Angenommen Du entscheidest Dich für eine Werkstatt, die pro Arbeitsstunde 100 € berechnet – dann werden mindestens 200 € bis 400 € nur für die Arbeitszeit fällig. Die Gesamtkosten für den Zahnriemenwechsel können also sogar bei 1.000 € oder mehr liegen.

Auf dem Bild ist zu sehen, wie ein Kfz-Fachmann die Wasserpumpe eines Autos im Rahmen des Zahnriemenwechsels austauscht.
Je schwerer der Riementrieb Deines Autos zugänglich ist, desto höher sind die Zahnriemenwechsel-Kosten.

Jetzt wollen wir es aber von Dir wissen: Wie alt ist Dein Schätzchen und war der Zahnriemenwechsel schon fällig? Hast Du gleichzeitig auch die Wasserpumpe wechseln lassen? Oder hast Du Dich sogar selbst an diese schwierige Reparatur gewagt? Wie immer gilt: Erzähle uns doch gerne in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen!

Alex von ATP

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