Stell Dir vor: Du fährst wie jeden Tag von der Arbeit nach Hause und dann bricht das Heck Deines Vordermanns aus – es kommt zu einem Unfall. Und hier kommt sie ins Spiel: die Rettungskette. Warum diese so extrem wichtig ist und was es dabei zu beachten gibt – das erfährst Du natürlich jetzt. Bist Du bereit? Dann geht’s los!
INHALT
Das ist die Rettungskette
Wenn Du Zeuge eines Unfalls bist, ist es wichtig, dass du verletzten Personen hilfst. Im Extremfall kannst Du dadurch sogar Leben retten – und wer möchte denn nicht gerne Superman (oder Superwoman) sein?
Natürlich ist es völlig verständlich und nachvollziehbar, wenn Du in solch einer Stresssituation nicht weißt, was Du zu tun hast. Und genau deswegen gibt es die sogenannte Rettungskette:
- Sie besteht aus 5 Gliedern.
- Das sind Schritte, die Du befolgen solltest, wenn Du an einem Unfall beteiligt bist.
- Wenn Du diese Schritte befolgst, kannst Du gar nichts falsch machen.
Selbstverständlich gibt es auch eine Daseinsberechtigung für die Rettungskette – und dazu kommen wir jetzt! Bereit? Let’s go!
Warum die Rettungskette so wichtig ist
Es mag sein, dass Du noch nicht Unfallzeuge warst – allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass es früher oder später dazu kommt, sogar relativ hoch:
So häufig sind Rettungsketten gefragt
Im Jahr 2020 gab es laut Statista 2.245.078 Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen – davon 264.423 mit Personenschaden. Wenn man die Gesamtzahl der Unfälle runterrechnet, sind es:
- Circa 6151 am Tag
- Ungefähr 256 pro Stunde
- Und sogar etwa 4 Unfälle pro Minute.
Wie Du siehst, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Du Zeuge eines Unfalls wirst – und wenn es soweit kommt, ist es aus verschiedenen Gründen wichtig, dass Du weißt, was zu tun ist. Zu diesen Gründen kommen wir jetzt:
Leben retten mithilfe der Rettungskette
Wir haben schon kurz angeschnitten, dass Du selbst zu Superman bzw. Superwoman werden und somit Leben retten kannst.
- Durch die Rettungskette wird sichergestellt, dass eine verletzte Person bis zur Ankunft der Sanitäter versorgt ist.
- Die Rettungskette ist quasi eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Verhalten bei einem Unfall.
- So können sogar Laien etwas tun – und das ist immer besser als nichts tun.
Falls Dich das noch nicht überzeugt hat, kann es vielleicht das Gesetz:
Verpflichtung durch gesetzliche Regelungen
Wenn es dazu kommt, dass Du Unfallzeuge wirst, bist Du sogar gesetzlich dazu verpflichtet zu helfen:
- Wenn Du das nicht tust, machst Du Dich wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar.
- Solltest Du Dich sogar einfach vom Unfallort entfernen, obwohl Du am Unfall beteiligt warst – Dann begehst Du Unfall- bzw. Fahrerflucht.
- Auch das ist strafbar und kann geahndet werden.
Jetzt hast Du genug Hintergrundwissen zum Thema Rettungskette und wir können zu den verschiedenen Gliedern der Kette kommen – Bereit? Dann fangen wir an!
Die Glieder der Rettungskette
Wie jede Kette hat auch die Rettungskette verschiedene Glieder – und bekannterweise ist jede Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deswegen ist es im Ernstfall wichtig, dass Du weißt, was zu tun ist – und genau das verraten wir Dir jetzt:
Unfallstelle absichern
Als erstes solltest Du die Unfallstelle absichern – dadurch wissen unbeteiligte Verkehrsteilnehmer auch, dass etwas passiert ist. Obendrein sicherst Du hiermit nicht nur verletzte Personen, sondern auch Dich selbst.
Hierbei gehst Du folgendermaßen vor:
- Zuerst musst Du den Warnblinker einschalten.
- Das ist das erste Zeichen für andere Fahrer, vorsichtiger an der Unfallstelle vorbeizufahren.
- Danach solltest Du selbst eine Warnweste anziehen.
- Dadurch stellst Du sicher, dass Du von anderen Verkehrsteilnehmern auch gesehen wirst.
- So vermeidest Du, dass Du auch noch verletzt wirst.
- Um die Unfallstelle vollständig abzusichern, solltest Du noch ein Warndreieck aufstellen.
- Achte hierbei auf den richtigen Abstand, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.
- In der Stadt sind es 50 Meter vor der Gefahrenstelle.
- Auf der Landstraße sind es 100 Meter.
- Es sollten mindestens 200 bis 400 Meter Abstand auf Autobahnen sein.
- Achte hierbei auf den richtigen Abstand, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.
Sobald die Unfallstelle abgesichert ist, solltest Du gleich mit dem nächsten Schritt weiter machen – den Notruf wählen.
Notruf wählen – die W-Fragen
Auch wenn keine Verletzungen offensichtlich sind, solltest Du die 112 anrufen – Dadurch werden Gefahren durch mögliche innere Verletzungen ausgeschlossen.
Um das Ganze strukturiert anzugehen, kannst Du Dich an die berühmten W-Fragen halten:
- Wo ist der Unfall passiert?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Personen sind verletzt?
- Welche Art der Verletzung ist es?
- Warten auf Rückfragen!
Hast Du den Notruf abgesetzt und das Fachpersonal ist unterwegs, kommt das dritte Glied der Rettungskette:
Lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten
Bis zum Eintreffen des Notarztes ist es wichtig, dass die verletzte Person versorgt wird – und hier kommt die Erste-Hilfe zum Einsatz: bei Schwerverletzten ist es wichtig, lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten.
- Ein Bestandteil ist die Beatmung dieser Person.
- Wenn der Herzschlag der verletzten Person aussetzt, musst Du eine Herzdruckmassage durchführen.
- Im schlimmsten Fall musst Du sogar einen Defibrillator einsetzen, wenn es notwendig wird.
Wichtig: Du musst diese Maßnahmen mindestens durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Bei Unsicherheiten hilft Dir auch der Notarzt am Telefon! So oder so ist es in so einem Fall immer besser zu helfen, als gar nichts zu tun.
Wenn die verletzte Person wieder einigermaßen stabil ist, solltest Du weitere Maßnahmen anwenden – und dazu kommen wir jetzt:
Weitere Maßnahmen der Rettungskette anwenden
Um eine Verschlechterung des Zustands zu vermeiden, ist es wichtig, dass Du noch weitere Maßnahmen der Ersten-Hilfe anwendest:
- Die Wundversorgung von verletzten Personen ist sehr wichtig.
- Außerdem solltest Du die Person in die stabile Seitenlage bringen.
- Für den Fall, dass sich der Zustand wieder verschlechtert, solltest Du die verletzte Person weiterhin betreuen.
Falls der Rettungsdienst zu diesem Zeitpunkt schon eingetroffen sein sollte, kümmert sich dieser natürlich um die Verletzten.
So geht die Rettungskette weiter: Transport zum nächstgelegenen Krankenhaus
Zuletzt wird dann die verletzte Person in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht.
Zum Schluss haben wir hier noch einen kleinen Überblick über die verschiedenen Glieder der Rettungskette:
Jetzt bist Du an der Reihe! Bist Du denn selbst schon mal in so eine Ausnahmesituation geraten? Wenn ja, wie war es für Dich? Erzähl es uns gerne in den Kommentaren – wir sind gespannt auf Deinen Bericht!