20 Mrz 2024 Do It Yourself
Auf dem Bild sieht man jemanden neben einem roten Auto auf dem Asphalt knien. Die Person hat ein Radkreuz in der Hand und ist dabei, die Autoreifen zu wechseln.

Selbst die Autoreifen wechseln – in 6 einfachen Schritten!

Der Herbst ist bereits da und der Winter rückt immer näher. Für eine sichere Fahrt solltest Du unbedingt rechtzeitig die Autoreifen wechseln, und zwar am besten bevor Laub und Glatteis sich breitmachen. Die gute Nachricht: Es ist eine der Wartungs- und Reparaturarbeiten am Fahrzeug, die Du in der Regel ganz leicht selbst übernehmen kannst. Positiver Nebeneffekt: Mit dem heimischen Winterreifen- bzw. Radwechsel kannst Du bares Geld sparen. Worauf Du dabei achten musst und wie es geht – sowie viele weitere hilfreiche Tipps und Infos gibt es hier. Bereit? Dann geht’s auch sofort los!

Autoreifen wechseln – Benötigtes Werkzeug

Die vielen Vorteile des Reifenwechsels in Eigenregie sprechen für sich und immerhin kann man bei vielen Autos auch noch selbst die Reifen wechseln. Neben Deinen neuen Reifen ist natürlich auch bestimmtes Werkzeug nötig. Deswegen fangen wir gleich an und erzählen Dir schon mal, welches Umbereifungswerkzeug Du brauchst:

Tipp: Du wechselst nicht nur bei Deinem eigenen Auto die Reifen, sondern auch bei anderen Verwandten, Bekannten und Freunden? Dann lohnt es sich für Dich definitiv, einen Schlagschrauber zu kaufen.

Auf dem Bild ist zu sehen, wie jemand beim Reifenwechsel die Radschrauben lockert, um das Rad abzumontieren. Dabei trägt der Mann Arbeitshandschuhe und benutzt ein Radkreuz.
Die Autoreifen wechseln solltest Du immer nur mit dem passenden Werkzeug.

Autoreifen wechseln – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor Du so richtig loslegen und mit dem Radwechsel beginnen kannst, kommt noch ein kleiner, aber wichtiger Schritt. Du musst vorab Dein Auto gegen Wegrollen sichern:

  • Ziehe die Handbremse an und lege den 1. Gang ein.
  • Bei Automatik-Fahrzeugen stellst Du den Hebel auf „P“.

Dein Wagen steht nun sicher und kann nicht mehr wegrollen? Sehr gut! Dann kannst Du nun auch Deine alten Reifen abmontieren.

Reifen wechseln – die alten Reifen abmontieren

Löse dabei die Radmuttern und Bolzen schon ein wenig, bevor Du den Wagen aufbockst.

  1. Sobald Du die Schrauben gelockert hast, kannst Du das Fahrzeug auf Montagehöhe anheben.
Profi-Tipp von Meister Brian: Für jedes Fahrzeug gibt es die perfekte Stelle für den Wagenheber. Wo Du den Wagenheber bei Deinem Auto ansetzt, findest Du im Fahrzeughandbuch heraus. Falls Du noch keinen Wagenheber in Deiner Schrauberwerkstatt hast, lohnt sich eventuell ein Besuch in einer Mietwerkstatt, wo Du Dir sogar einen Hebebühnenplatz mieten kannst!

Wichtig: Sicherheit geht vor! Sichere deswegen den angehobenen Wagen immer noch mit Unterstellböcken, bevor Du mit der Arbeit loslegst!

  1. Löse die Muttern und Bolzen nun komplett und montiere das Rad ab.
  2. Vor der Montage des neuen Rades lohnt es sich, die Radauflagefläche zu reinigen und die Bremsscheiben und -Beläge zu kontrollieren.

An dieser Stelle solltest Du auch die Radmuttern und -Bolzen auf Beschädigungen und Rost überprüfen. Falls diese schon zu sehr abgenutzt oder verrostet sind, empfehlen wir Dir, entweder neue Radschrauben und -Muttern zu besorgen oder (wenn möglich) den Rost zu entfernen.

Profi-Tipp: Der Räderwechsel ist der ideale Zeitpunkt, um zu checken, ob Deine Bremsen verschlissen sind. Bei Abnutzungserscheinungen solltest Du über einen Bremsenwechsel nachdenken. Was Du hierbei beachten musst, das erfährst Du, wenn Du auf den vorigen Link klickst!
Auf dem Bild sieht man eine Person, die Arbeitshandschuhe trägt, beim Reifenwechsel. Das abmontierte Rad des weißen Autos ist an den Beinen der Person angelehnt und davor liegt ein Radkreuz.
Reifen abmontiert? Dann liegen die Bremsen frei und Du solltest sie direkt überprüfen.
Noch ein Tipp: Damit der Reifenverschleiß etwas verlangsamt wird, solltest Du die Reifen rotieren: Die Reifen, die letztes Jahr auf der Vorderachse waren, kommen auf die Hinterachse und umgekehrt. So werden die Reifen gleichmäßiger abgefahren. Ausnahme: Weisen die Reifen bereits verschiedene Profiltiefen auf, verwendest Du die mit dem tieferen Profil auf der Hinterachse. Gleiches gilt, wenn Du vorne und hinten verschiedene Reifengrößen hast – wie zum Beispiel unser Projekt-Auto E46, das nicht nur mit top Schmiedefelgen daherkam, sondern auch mit jeweils unterschiedlich großen Reifen an der Vorder- und Hinterachse (16 Zoll bzw. 18 Zoll).

Autoreifen wechseln – die neuen Reifen montieren

Du hast alle vorigen Einzelschritte befolgt? Dann kannst Du nun auch schon die neuen Räder montieren. Vorher solltest Du allerdings noch prüfen, ob die Reifen nicht beschädigt sind und noch ein ausreichendes Reifenprofil von mindestens 1,6 mm besitzen.

  1. Setze das neue Rad auf und ziehe die Radmuttern mit dem Radkreuz handfest an.

Wichtig: Wenn Deine Reifen laufrichtungsgebunden sind (erkennbar an einem kleinen Pfeil am Reifen), musst Du auch die richtige Laufrichtung bei der Montage beachten!

  1. Senke den Wagen so weit herab, dass der Reifen wieder auf dem Boden aufsitzt.
  2. Jetzt kannst Du die Radmuttern über Kreuz mit dem richtigen Drehmoment (laut Herstellervorschriften) anziehen.
Ein Kfz-Mechaniker ist dabei, die Radschrauben bei einem roten Auto mit der Hand festzuziehen. Der Reifen ist mit "VR" beschriftet, um beim nächsten Reifenwechsel zu wissen, wo der Reifen montiert werden muss. Neben dem Mann liegt ein Drehmomentschlüssel, um die Schrauben anschließend festzuziehen.
Beschrifte die Räder nach dem Reifenwechsel – so behältst Du den Überblick!
Tipp: Wenn Du die alten Reifen einlagerst, markiere sie mit den entsprechenden Kürzeln – VR, VL und HR und HL (vorne rechts, vorne links, usw.) – damit Du nächstes Jahr noch weißt, welcher Reifen auf welche Achse muss!

Für noch mehr Profi-Tipps haben wir ein Video für Dich – mit den häufigsten Fehlern, die beim Räderwechsel vorkommen:

Hast Du nun all Deine Räder gewechselt? Dann sollte die erste Fahrt nach dem Reifenwechsel zur Tankstelle gehen, um den Reifendruck zu checken. Und vergiss nicht, die Radschrauben nach ca. 50 km noch einmal nachzuziehen!

Deshalb musst Du die Autoreifen wechseln

Dass Du die Autoreifen wechseln musst – und das natürlich regelmäßig – dürfte Dir bewusst sein. Bestimmt weißt Du auch genau, warum das so ist: Zum einen schreibt  §2 Abs. 3a der StVO vor, dass für das Fahren bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch & Co. die sogenannte Winterreifen-Pflicht gilt. Andererseits sind Deine Räder die einzige Verbindung zwischen Deinem Auto und der Straße. Somit sind intakte Reifen unentbehrlich für Deine Sicherheit beim Fahren. Gute Reifen sorgen für:

  • mehr Fahrkomfort
  • optimiertes Brems- und Beschleunigungsverhalten
  • gute Kurvenlage
  • geringeren Kraftstoffverbrauch
  • und verbesserte Sicherheit.

Damit Deine Reifen diese Höchstleistungen vollbringen können, müssen sie nicht nur von guter Qualität sein, sondern auch ordentlich gewartet werden. Aber selbst die beste Pflege und hochwertigste Marke bringen nichts, wenn Du die Reifen nicht regelmäßig wechselst. Das bedeutet:

  • Autoreifen wechseln nach Sommer- und Wintersaison
  • Reifentausch aufgrund von Alter und Zustand der Reifen

Wann die Reifen wechseln?

Hiergilt die Faustregel „O bis O“ – von Oktober bis Ostern (oder andersrum). Also solltest Du die Winterreifen im Oktober und die Sommerreifen zur Osterzeit aufziehen. Somit sind der Wintercheck und der Frühjahrscheck bestens für den Reifenwechsel geeignet. Gesetzliche Bestimmungen, wann genau die Reifen zu wechseln sind, gibt es an sich allerdings nicht. Wie die Winterreifen-Pflicht in Deutschland geregelt ist, verraten wir Dir in einem anderen Beitrag.

Gut zu wissen: Eine Ausnahme dieser Faustregel bildet ein zu weit fortgeschrittener Reifenverschleiß – auch dann solltest Du dringend die Autoreifen wechseln, um weiterhin sicher auf der Straße unterwegs zu sein. Das Gleiche gilt übrigens für Beschädigungen – zum Beispiel, wenn Du einen Nagel im Reifen entdeckst.
Auf dem Bild sieht man ein aufgebocktes rotes Auto beim Reifenwechsel. Der Fokus liegt dabei auf den abmontierten Reifen im Vordergrund.
Bevor Du die Autoreifen wechselst, solltest Du diese nochmal ordentlich prüfen!

Reifen selber wechseln – Das sind die Vorteile

Der Räderwechsel gehört zu den Arbeiten am Auto, bei denen sich die meisten Do-It-Yourself-Schrauber noch selbst ran trauen. Unter Hobbyschraubern ist laut einer Umfrage von reifenpresse.de der selbstgemachte Reifenwechsel noch sehr gängig: In dieser Gruppe übernehmen ca. 62 % der Befragten den Wechsel selbst. Anders sieht es aus, wenn man sich die Allgemeinheit anschaut: Unter allen befragten Pkw-Fahrern und – Fahrerinnen sind es nur noch 23%, die die Autoreifen selber wechseln. Diese Zahlen verwundern uns zumindest überhaupt nicht. Denn mit ein bisschen Muskelkraft und dem richtigen Werkzeug kannst Du den Radwechsel ganz einfach selbst bewerkstelligen. Die Vorteile von Do-it-Yourself liegen hierbei eindeutig auf der Hand:

  • Du sparst viel Geld – gerade, wenn es an den Reifenwechsel bei mehreren Fahrzeugen geht!
  • Außerdem sparst Du Dir Zeit und bleibst flexibel.
    • Beim Reifentausch gibt es nämlich starke saisonale Stoßzeiten.
    • Da kann es durchaus passieren, dass Du bei einer Werkstatt mehrere Wochen auf einen Termin warten musst.

Es ist allerdings nicht immer die bessere Wahl, wenn Du die Reifen selbst wechselst. In manchen Fällen sollte dann doch die Fachwerkstatt den Räderwechsel übernehmen. Wann dies zutrifft, verraten wir Dir jetzt auch schon direkt im nächsten Abschnitt!

Räderwechsel in der Werkstatt – manchmal unausweichlich

Wie bei vielen früher noch einfachen Autoreparaturen ist selbst beim Reifenwechsel heutzutage oftmals der Profi gefragt. Je mehr Assistenzsysteme in Deinem geliebten Auto verbaut sind, kann sich auch der Radwechsel schwieriger gestalten als zuerst gedacht. Ob die Fahrt in die Werkstatt angebracht ist, hängt also stark von Dir selbst und Deinem Fahrzeug ab. In folgenden Fällen solltest Du lieber eine Werkstatt für den Reifenwechsel aufsuchen:

  • Obwohl der Reifenwechsel zu den einfachen Autoreparaturen zählt, brauchst Du trotzdem ein wenig handwerkliches Geschick und vor allem Muskelkraft – wenn Du also Zweifel hast, solltest Du die Arbeit lieber einem Autoteile-Profi überlassen.
  • Müssen die Reifen zusätzlich noch ausgewuchtet werden, musst Du dafür in eine Werkstatt.
    • Eine Auswuchtung der Räder ist übrigens nötig, wenn Dein Lenkrad bei höherer Geschwindigkeit flattert oder der Reifenverschleiß ungleichmäßig ist.
  • Hat Dein Fahrzeug ein direktes Reifendruckkontrollsystem verbaut, solltest Du nur selbst die Autoreifen wechseln, wenn Du auch das entsprechende Know-how besitzt.
Gut zu wissen: Es wird zwischen indirekten und direkten Reifendruckkontrollsystemen unterschieden. Bei Letzteren senden die Sensoren im Reifen über eine Funkeinheit den Status des Reifendrucks an ein zentrales Steuergerät. Nach einem Reifenwechsel muss dieses System erst neu kalibriert werden. Wie das indirekte RDKS funktioniert? Das erfährst Du mit nur einem Klick!
Bevor die Autoreifen gewechselt werden, müssen diese oft ausgewuchtet werden. Das Auswuchten ist auf dem Bild zu sehen.
Müssen die Räder vor dem Wechsel ausgewuchtet werden, muss ein Profi ran!

Das Autoreifen-Wechseln in der Werkstatt bringt leider auch zusätzliche Kosten mit sich – Wie hoch diese sind? Das verraten wir Dir jetzt!

Auch interessant: Moderne Fahrzeuge kommen meistens mit ABS-Sensoren daher. Liegt ein Raddrehzahlsensor-Defekt vor, läuft die Übertragung an die verschiedenen CAN-Bussysteme nicht mehr richtig – und die damit gekoppelten Assistenzsysteme können nicht mehr richtig funktionieren. Mehr dazu erfährst Du mit einem Klick auf den entsprechenden Link.

Was kostet der Reifenwechsel in der Werkstatt?

Bist Du neugierig, was Du Dir beim heimischen Radkreuzschwingen sparst? Wir haben hier für Dich die Kosten eines Reifenwechsels für drei gängige Rad-Arten aufgelistet. Die Kosten werden von weiteren Faktoren beeinflusst – wie etwa:

  • Werkstattwahl
    • Vertragswerkstatt?
    • Freie Werkstatt?
  • Serviceumfang
    • Mit oder ohne Auswuchten?
    • Mit oder ohne Einlagerung der alten Reifen?
    • Einfacher Radwechsel oder Bereifung neuer Felgen?
  • Reifenart
    • Runflat-Reifen?
    • Reifen mit RDKS?
  • Reifengröße

Wenn man all diese Faktoren mit einberechnet, entstehen folgende Kosten für einen kompletten Reifenwechsel in der Werkstatt:

Reifen-Wechsel mit/ohne RDKS Reifen 14 Zoll Reifen 15–17 Zoll Reifen SUV ab 18 Zoll
Ohne RDKS ca. 60 € ca. 70–80 € ca. 115 €
Mit RDKS ca. 100 € ca. 115 € ca. 145 €
Tipp: Ob beim Profi oder in der eigenen Schrauberwerkstatt – beim Winter- bzw. Sommerreifenwechsel solltest Du immer gleichzeitig alle vier Autoreifen wechseln. Handelt es sich um einen Räderwechsel außer der Reihe, weil die Vorder- und Hinterreifen sehr unterschiedlich abgenutzt sind oder ein Reifen geplatzt ist, dann solltest Du die Reifen immer achsweise tauschen.

Nun wollen wir es aber wissen: Gehörst Du zu den Leuten, die den Reifenwechsel möglichst hinauszögern? Oder bist Du eher immer früh dran? Wechselst Du die Räder selbst oder fährst Du hierfür lieber in die Werkstatt? Und solltest Du eine besondere Reifenwechsel-Story haben, die Du mit der Community teilen möchtest, nur her damit – wir sind sehr neugierig!

Alex von ATP

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