Du weißt es bestimmt schon: Reifen halten nicht ewig – aufgrund von Reifenverschleiß. Wenn Autoreifen bei fortgeschrittenem Reifenverschleiß zu sehr abgefahren sind, kann es beim Fahren gefährlich für Dich werden. Wir verraten Dir alles, was Du über das Thema Reifenverschleiß wissen musst: Welche Ursachen es dafür gibt, wie Du ihn minimieren kannst und natürlich vieles mehr. Bist Du bereit? Dann kann es ja losgehen!
Inhalt
Was ist Reifenverschleiß?
Zuerst solltest Du wissen, dass Reifenverschleiß an sich völlig normal ist. Das liegt daran, dass Deine Autoreifen ständig in Kontakt mit der Straße sind und sie sich durch die entstehende Reibung zwischen Asphalt und Reifen abnutzen. Diesen Reifenabrieb nennt man dann Reifenverschleiß. Eine übermäßige Abnutzung des Reifenprofils macht sich unterschiedlich bemerkbar und hat auch jeweils andere Ursachen. Du willst mehr darüber wissen? Lies’ weiter – wir kommen gleich dazu!
Reifenverschleiß – Ursachen für Reifenabrieb
Da ein gewisses Maß an Reifenverschleiß normal ist, haben Reifen natürlich auch eine begrenzte Lebensdauer. Wie lange Reifen im Normalfall haltbar sind, verraten wir Dir sofort:
Wie lange halten Autoreifen?
Die Lebensdauer von Reifen ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig (wie zum Beispiel Deiner Fahrweise). Generell versprechen viele Hersteller eine Lebensdauer von 10 Jahren. Allerdings wird von einer Nutzung der Reifen nach 6 Jahren abgeraten. Orientieren kannst Du Dich aber immer am vorhandenen Reifenprofil: gesetzlich ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgegeben. Experten empfehlen allerdings einen Reifenwechsel ab 4 mm Profil. Mit der Zeit kann übrigens auch das Gummi porös werden – so ist Deine Sicherheit beim Autofahren stark eingeschränkt.
Aber was ist denn jetzt ein normales Maß an Reifenabrieb? Hier ist die Antwort:
- Einen Normalverschleiß erkennst Du an einer gleichmäßigen Abnutzung des ganzen Reifenprofils.
- Ist das bei Deinen Reifen also der Fall, musst Du Dir keine Sorgen machen, solange die Profiltiefe noch ausreicht.
Anders sieht es in den folgenden Fällen aus:
Deine Reifen sind außen abgefahren
Sind Deine Reifen außen abgenutzter als im mittleren Bereich, solltest Du Dir das genauer anschauen:
- Den äußeren Bereich von Autoreifen nennt man übrigens auch „Schulter“. Einen sogenannten runden Verschleiß kennt man also ebenfalls unter dem Begriff „Schulterverschleiß“.
Die Ursachen für außen abgefahrene Reifen können verschiedene sein:
- Dein Fahrstil ist ein wichtiger Faktor beim Reifenverschleiß: Nimmst Du die Kurven mit zu hoher Geschwindigkeit, belastet das die Reifenschultern.
- Das führt dementsprechend dann zum sogenannten Schulterverschleiß.
- Ein zu niedriger Reifendruck kann ausschlaggebend dafür sein.
Gut zu wissen: Zu hoher Luftdruck sorgt dagegen für zentralen Verschleiß der Reifen. Weitere Infos rund um das Thema „Reifendruck“ findest Du in einem separaten Beitrag – natürlich inklusive Profi-Tipps und Tricks!
Ursachen für einseitig abgefahrene Reifen
Wenn nur eine Seite des Reifens eine stärkere Abnutzung aufweist als die andere, handelt es sich um asymmetrischen Verschleiß. Auch hierfür gibt es unterschiedliche Ursachen:
- Eine Ursache für asymmetrischen Reifenverschleiß könnte ein Radsturz sein.
- Von einem Radsturz ist die Rede, wenn die Reifen nicht senkrecht zum Boden stehen, sondern geneigt sind.
- Wie Du Dir bestimmt schon denken kannst, sind dadurch die äußeren Bereiche stärkerem Verschleiß ausgesetzt als die Mitte.
- Außerdem können Fehler am Fahrwerk eine weitere Ursache dafür sein.
- Überprüfe also auch, ob Deine Stoßdämpfer, Spurstangen und Co. noch intakt sind oder eine falsche Spureinstellung vorliegt.
Deine Reifen sind nur an vereinzelten Stellen abgefahren
Dass unter anderem ein zu hoher Reifendruck die Ursache für Verschleiß in der Mitte des Reifens sein kann, haben wir Dir schon gesagt. Was dafür verantwortlich ist, wenn Deine Reifen nur lokalen Verschleiß aufweisen – das verraten wir Dir jetzt:
- Einerseits kann eine falsche Auswuchtung der Reifen Grund dafür sein, dass sich die Abnutzung nicht über das ganze Reifenprofil verteilt.
- Allerdings macht sich eine falsche Auswuchtung schnell bemerkbar.
- Schon bei normalem Fahren schlackert das Lenkrad bereits ab 80 Km/h – daher dürfte das jeder schnell merken.
- Allerdings macht sich eine falsche Auswuchtung schnell bemerkbar.
- Andererseits führt auch häufiges starkes Bremsen dazu, dass der Reifenabrieb nur an einzelnen Stellen auftritt.
- Vor allem wenn die Räder dabei blockieren, wird der Verschleiß verstärkt.
- Wenn Du nicht aufpasst und beim Fahren eine Bordsteinkante erwischst, leiden darunter auch Deine Reifen an einzelnen Stellen.
Um Dir das Ganze noch einmal anschaulich zusammenzufassen, haben wir hier eine Grafik für Dich:
Ursachen für Sägezahn-Reifen
Die Sägezahnbildung an Reifen ist bis zu einem gewissen Maß ebenfalls normal. Bei zu starkem Sägezahnverschleiß leidet allerdings die Fahrsicherheit darunter, da er Auswirkungen auf das Lenkverhalten des Pkws hat.
So kommt es zur Sägezahnbildung an Reifen:
- Damit Deine Reifen so gut wie möglich auf Nässe und auch Aquaplaning reagieren können, haben sie nicht nur Längs-, sondern auch Querrillen.
- Während der Reifen auf der Fahrbahn rollt, werden die Profilblöcke gestaucht und danach wieder entlastet.
- Dabei schlupfen dann die Hinterkanten des Profils mit erhöhtem Verschleiß.
Stärkere Sägezahnbildung: Faktoren
Folgende Faktoren verstärken die Sägezahnbildung:
- Der Verschleiß durch Schlupfbewegungen der Profilblöcke werden durch zu hohen Reifendruck verstärkt.
- Häufiges starkes Bremsen oder Beschleunigen erhöht ebenfalls die Sägezahnbildung.
- Bei vielen Unebenheiten auf der Straße schlupfen die Profilblöcke der Reifen häufiger.
- Ein weiterer Faktor ist das Reifenmodell:
- Je mehr Abstand zwischen den Blöcken ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Sägezahnbildung.
- Die Härte der Gummimischung des Reifen trägt auch zum Sägezahnverschleiß bei (je härter das Gummi, desto eher bildet sich ein Sägezahn).
Da Du nun die verschiedenen Ursachen für Reifenverschleiß kennst, wird es Zeit, den Reifenabrieb zu minimieren! Bist Du bereit? Dann machen wir gleich weiter!
Abgefahrene Reifen verhindern – Reifenverschleiß minimieren
In der Theorie ist es einfach: Du solltest einfach nur versuchen, die oben genannten Ursachen zu vermeiden – und das heißt:
- Prüfe regelmäßig Deinen Reifendruck und korrigiere diesen, wenn es nötig ist.
- Vermeide Schlaglöcher, Bordsteinkanten und Co.
- Wenn diese unvermeidbar sind, solltest Du Deine Geschwindigkeit stark reduzieren.
- Außerdem solltest Du darauf achten, dass Du Winterreifen im Winter fährst und Sommerreifen im Sommer.
- Sommerreifen haben nicht genug Grip auf der glatten Fahrbahn und Winterreifen verschleißen bei der Sommerhitze viel schneller.
- Achte vor allem bei Deinem Urlaubscheck darauf, dass Dein Auto richtig beladen ist.
- Zu hohe Achslast kann die Reifen und auch die Achsen beschädigen!
Zwar dienen diese ganzen Maßnahmen Deiner Sicherheit, allerdings musst Du auch mit Strafen rechnen, wenn Du mit abgefahrenen Autoreifen erwischt wirst. Welche das sind? Dazu kommen wir als Nächstes!
Strafen bei abgefahrenen Reifen
Es gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm – so viel weißt Du bereits. Wenn Deine Reifen weniger Profil aufweisen und Du auch noch damit ertappt wirst, drohen Dir folgende Strafen:
Tatbestand | Bußgeld | Punkte in Flensburg |
---|---|---|
Inbetriebnahme eines Kraftfahrzeugs oder Anhängers ohne ausreichende Profiltiefe | 60 € | 1 |
… mit Gefährdung | 75 € | 1 |
… mit Unfall | 90 € | 1 |
Als Halter die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs mit ungenügendem Reifenprofil angeordnet | 75 € | 1 |
Wie Du siehst, musst Du teilweise ganz schön tief in den Geldbeutel greifen, wenn Du nicht Acht auf Deine Reifen gibst.
Nun haben wir Dir aber genug über Reifenverschleiß erzählt. Jetzt bist Du an der Reihe! Wie sieht es denn bei Dir aus? Checkst Du regelmäßig Deine Reifen? Oder hast Du tatsächlich schon mal eine Strafe abbekommen, weil sie abgefahren waren? Erzähle es uns gerne in den Kommentaren! Wir sind gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht.