24 Mrz 2021 Do It Yourself
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Öl-Wechsel & Ölfilter-Tausch: So geht’s!

Der Öl-Wechsel gehört zu den einfachen Arbeiten an Deinem Fahrzeug, die Du mit etwas Geschick und Erfahrung auch selbst übernehmen kannst. Darüber hinaus ist sie eine der wichtigsten Arbeiten, die Du für Dein Auto tun kannst. Motoröl ist das Blut, das durch den Motor fließt – ohne Öl geht gar nichts. Und wenn Du schon das Öl selbst wechselst, sollte ein Tausch des Ölfilters auch gleich gemacht werden. Wie du Öl und Ölfilter wechselst, woran Du erkennst, welches Öl das richtige ist sowie zahlreiche Tipps und Tricks – all das gibt es jetzt hier. Bereit für den Öl-Wechsel? Los geht’s!

Vor dem Öl-Wechsel: Das musst Du beachten

Wenn Du Motoröl kaufen möchtest, stehst Du zunächst vor einer schier endlosen Auswahl an verschiedenen Ölen. Doch welches ist das richtige? Hierzu ist es besonders wichtig, auf folgende Aspekte zu achten:

  • ACEA- und API Spezifikationen
  • SAE-Viskositätsklassen

Dabei solltest Du Dich immer nach den Herstellerangaben richten. Schließlich wissen die Hersteller am besten, was die Motoren ihrer Fahrzeuge glücklich macht.

Profi-Tipp: Den Öl-Wechsel solltest Du immer mit dem passenden Öl durchführen. Auch Öl-Cocktails solltest Du möglichst vermeiden. Und wenn Du doch auf die Idee kommen solltest, verschiedene Motoröle mischen zu wollen – mit einem Klick erfährst Du alles, was Du dazu wissen musst!

Öl-Wechsel fällig? Das sind die Anzeichen!

Du möchtest wissen, ob die Zeit für einen Öl-Wechsel gekommen ist? Das kannst Du leicht herausfinden:

Öl-Wechsel-Intervalle nach Hersteller-Angaben einhalten

Den Hinweis, bitte auf die Herstellervorgaben zu achten, hast Du bestimmt schon öfter gehört und gelesen. Auch wir empfehlen für den Öl-Wechsel, den Filtertausch und andere Inspektionsarbeiten immer die Angaben des Herstellers zu beachten. Doch was heißt das in konkreten Zahlen? Und an welchen Richtwerten kann man sich orientieren? Wir verraten es Dir! Die einzuhaltenden Intervalle für den Öl-Wechsel hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen insbesondere folgende Aspekte eine Rolle:

  • Gefahrene Kilometer
    • Je nach Fabrikat soll man nach 15.000 bis 40.000 km einen Öl-Wechsel vornehmen.
    • Da diese Angabe jedoch recht ungenau ist, solltest Du auch die folgenden Punkte mit einberechnen.
  • Fahrumgebung und Nutzung
    • Ist das Auto ein Stadtauto, mit viel Stop-and-Go?
    • Fährst Du viel Kurzstrecke?
    • Oder bist du Vielfahrer?
  • Zeit
    • Ein weiterer Richtwert, wenn man sein Auto durchschnittlich viel fährt (ca. 10.000 bis 15.000 km pro Jahr) sind 1,5–2 Jahre zwischen jedem Öl-Wechsel.

Wichtig ist, dass Du keinen starren Wartungsintervall einhältst, bei dem Du Dich z. B. nur an den gefahrenen Kilometern oder nur der Zeit orientierst. Reagiere lieber flexibel darauf, welchen Wert Du zuerst erreichst – die gefahrenen Kilometer oder die Zeit – und wechsle dementsprechend Dein Motoröl.

Motoröl-Check: Aussehen, Geruch & Füllhöhe kontrollieren

  • Checke regelmäßig den Motoröl-Stand, und zwar nach:
    • Aussehen
      • Frisches Motoröl sollte leicht durchsichtig sein, und eher honigfarben oder leicht bräunlich.
      • Es dürfen sich keine Schmutzpartikel oder Ähnliches im Öl befinden.
Tipp: Das gilt nur bedingt bei Dieselfahrzeugen. Durch die Verbrennungsart sammeln sich schnell Rußpartikel im Öl und färben es schwarz ein. Das ist noch kein Anzeichen dafür, dass das Öl ausgetauscht werden muss.
  • Geruch
    • Wenn das Öl nach Verbranntem riecht, könnte es an einigen Stellen aufgrund mangelnder Schmierung schon zu mechanischem Schaden gekommen sein.
  • Füllhöhe
    • Bei zu wenig Öl reicht es oft, Öl nachzufüllen.
    • Ist jedoch zu viel Öl vorhanden, kann das ein Hinweis auf ein vorliegendes Problem sein.
    • Ändert sich die Füllhöhe nach oben, kann das an zusätzlichem Treibstoff im Öl liegen.
    • Der steigende Ölstand durch Ölverdünnung kann sowohl bei Ottomotoren als auch Dieselautos mit Partikelfilter vorkommen.
Profi-Tipp: Ein weiterer Ort, an dem Du die Qualität Deines Öls checken kannst, ist der Öl-Deckel innen. Schraube ihn hierfür ab und begutachte die Ablagerungen.

Du hast den Öl-Deckel innen gecheckt und möchtest wissen, was die Ablagerungen Dir verraten? Folgende Anzeichen deuten auf einen notwendigen Öl-Wechsel hin:

Bei schleimigen hellen Ablagerungen: Bitte Öl wechseln!

Schleimige helle Ablagerungen können verschiedene Ursachen haben:

  • Wahrscheinlich ist Kühlwasser in den Ölkreislauf gelangt.
    • Die beiden Kreisläufe, Kühlwasserkreislauf und Ölkreislauf, sollten sich nie vermischen.
    • Wenn sie es doch tun, ist das ein Hinweis auf einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung.
  • Oder es befindet sich Kondenswasser im Öl:
    • Das passiert vor allem im Winter bei niedrigen Temperaturen oder wenn Du viel Kurzstrecke fährst.
    • Der Motor wird nie warm genug, um das Wasser verdampfen zu lassen.

Wichtig: Bei schleimigen hellen Ablagerungen musst Du zeitnah das Öl austauschen!

Wenn also Aussehen, Geruch oder Füllhöhe nicht in Ordnung sind, und Dein Auto bereits eine gewisse Laufleistung hinter sich hat oder Du viel Kurzstrecke fährst, kommst Du um einen Öl-Wechsel nicht umhin.

Öl-Wechsel vorbereiten: Dieses Werkzeug brauchst Du

Um gleich in Ruhe den Öl-Wechsel vorzunehmen, solltest Du ein paar Vorkehrungen treffen. Dabei solltest Du Dir sowohl das nötige Werkzeug zurechtlegen als auch die entsprechenden Schutz-Maßnahmen treffen. In der folgenden Liste findest Du alles, was Du für den bevorstehenden Öl-Wechsel brauchst:

Hast Du Dir all Deine Materialien zurechtgelegt und die Arbeitshandschuhe angezogen, kann es auch schon losgehen. Bist Du startklar?

Öl selber wechseln – Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Schritt 1: Motorraum öffnen und Öleinfülldeckel und Ölmessstab entfernen.
  • Schritt 2: Bocke Dein Fahrzeug auf. Zieh dafür die Handbremse an lege den ersten Gang ein.

Achtung: Bitte sorge für Deine eigene Sicherheit und nutze Unterstellböcke, um Dein Auto zusätzlich zu sichern.

  • Schritt 3: Entferne unter dem Auto den Unterfahrschutz. Stell die Auffangwanne unter die Ölwanne und lege zusätzlich alles mit Zeitungspapier oder Pappe aus, um daneben spritzendes Öl aufzufangen.
  • Schritt 4: Öffne die Ölablassschraube und lass das Öl herauslaufen.
Profi-Tipp: Achte beim Abdrehen der Öl-Ablass-Schraube darauf, dass Du auch den Dichtring entfernst. Er kann auch mal an der Ölwanne kleben bleiben, was man schnell übersehen kann. Er muss immer mit erneuert werden. Sonst droht Ölverlust.
  • Schritt 5: Wenn das alte Öl vollständig abgelaufen ist, kannst Du die Dichtung der Ölschraube erneuern und die Schraube wieder eindrehen
Tipp: Verwende beim Festziehen der Öl-Ablass-Schraube einen Drehmomentschlüssel, um die Ölwanne nicht zu beschädigen.
  • Schritt 6: Alles ordentlich abwischen, damit keine Ölreste übrigbleiben. Anschließend die Wanne mit dem Altöl vorsichtig entfernen.
  • Schritt 7: Jetzt kannst Du frisches Öl einfüllen und den Ölstand überprüfen.
Tipp: Nachdem Du jetzt das Öl ausgetauscht hast, hast Du jede Menge Altöl übrig. Wie Du dieses Altöl richtig entsorgst, erfährst Du hier! Wie Du den Ölstand kontrollierst, erklären wir Dir in einem anderen Beitrag.

Damit Du die Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Öl-Wechsel immer parat hast, kannst Du sie Dir direkt downloaden:

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Beim Öl-Wechsel heißt es: Ölfilter tauschen nicht vergessen!

Ölfilter wechseln: So geht’s!

Ölfilter-Wechsel und Öl-Wechsel – ein dynamisches Duo. Bei einem Öl-Wechsel musst Du auch immer den Filter tauschen. Warum? Ganz einfach:

  • Es macht wenig Sinn, frisches, sauberes Öl durch einen dreckigen Filter voller Rückstände zu jagen.
  • Genauso wenig sollte ein neuer Filter durch altes Öl unnötig schnell verschmutzt und abgenutzt werden.

Wenn Du also schon an Deinem Auto werkelst und das Öl gerade erfolgreich gewechselt hast, solltest Du den Filter auch gleich mitwechseln. Dies ist eigentlich auch ummer die Empfehlung des Herstellers.

Ölfilter-Wechsel – das brauchst Du:

Auch ein Ölfilterwechsel ist kein Hexenwerk, aber wie bei vielen Arbeiten ist es das richtige Werkzeug, das den Unterschied macht. Für den Ölfilter-Wechsel empfehlen wir Dir folgende zwei Werkzeuge:

Der Bandschlüssel ist vergleichbar mit einer Öffnungshilfe für Einmachgläser. Es hat einen Riemen, den Du um das Filtergehäuse legen kannst. Dann ziehst Du ihn fest und kannst so den Ölfilter leichter lösen. Dank der Hebelwirkung ist der Filter im Nu locker.

  • Neben dem passenden Werkzeug brauchst Du selbstverständlich noch einen neuen Ölfilter.
Profi-Tipp: Im Gegensatz zum Öl-Wechsel, bei dem das Fahrzeug am besten schon eine Weile stehen sollte, sollte beim Filterwechsel das Fahrzeug vorher einige Minuten laufen! Dadurch kann der Filter abgelagerte Schmutzpartikel wieder aufnehmen. So hast Du so viel Dreck wie möglich mit ausgetauscht.
Gut zu wissen: Je nach Fahrzeugtyp und Hersteller, ist der Ölfilter an einer anderen Stelle verbaut. Manchmal sollte man nach dem Öl-Wechsel das Auto aufgebockt lassen, da man nur von Fahrzeugunterbodenseite an den Filter herankommt. Das ist aber selten. Meistens ist der Filter über die geöffnete Motorhaube erreichbar.

Ölfilter tauschen – mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

  • Schritt 1: Baue den alten Ölfilter aus, entferne die alte Dichtung, und pack beides in eine dichte Mülltüte.

Achtung: Da wir das Fahrzeug vorher auf Betriebstemperatur gebracht haben, befindet sich jetzt Öl im Filter. Achte deswegen beim Ausbau des Filters darauf, dass kein Öl auf darunter verbaute Teile, wie etwa die Lichtmaschine, tropft.

  • Schritt 2: Nimm den neuen Filter und öle anschließend die Dichtfläche des neuen Filters und die Kontaktfläche am Motorblock ein.
Tipp: Gieß ein wenig Öl in den Filter, bevor Du ihn montierst.
  • Schritt 3: Montiere ihn anschließend gleich von Hand und zieh ihn nach Drehmomentangabe fest.
  • Schritt 4: Starte den Motor erneut und lass ihn ein paar Minuten laufen. Der Filter sollte fest sitzen und kein Öl austreten lassen. 

Achtung: Ölfilter haben immer gefährliche Rückstände, daher solltest Du sie ähnlich wie Altöl entsorgen. Wie das geht, erfährst Du mit einem Klick!

Selbstverständlich haben wir auch für den Ölfilter-Tausch die passende downloadbare Schritt-für-Schritt-Anleitung für Dich:

Öl wechseln und Ölfilter tauschen – unser Fazit

Das Öl und den Ölfilter zu wechseln, ist relativ einfach – und unglaublich wichtig für ein gutes und langes Autoleben! Dabei schaden kürzere Wechselintervalle dem Auto nie – den Öl-Wechsel dagegen hinauszuzögern, kann kapitale Folgen für Dein Auto haben. Die Ersparnis für einen versäumten Wechsel werden nie die Kosten eines eventuellen Motorschadens wettmachen. Achtest Du zudem auf Qualität und Füllhöhe Deines Öls, steht dem ungetrübtem Fahrspaß kaum noch etwas im Weg.

Und wie sieht es bei Dir aus? Wie sind Deine Erfahrungen in Sachen Öl wechseln und Ölfilter tauschen? Hast Du so etwas schon mal gemacht? Wir sind sehr gespannt auf Deinen Kommentar!

Maximilian von ATP

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