Bald kommt der Herbst – und somit steigt die Wahrscheinlichkeit für schlechtere Sichtverhältnisse durch Nebel. In so einem Fall sind Nebelschlussleuchten und Nebelscheinwerfer eine große Hilfe. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten: Wir erklären Dir, wann Du die Nebelschlussleuchten und die Nebelscheinwerfer einschalten darfst. Zusätzlich haben wir natürlich wie immer hilfreiche Tipps und Tricks in petto! Bist Du bereit? Dann lass uns gleich starten!
Inhalt
Das Besondere an Nebelschlussleuchten und Nebelscheinwerfern
Bestimmt kommt es Dir bekannt vor: An einem Herbstmorgen bist Du unterwegs zur Arbeit und auf einmal kommt Dir eine dicke Nebelwand entgegen. In diesem Fall sind Nebelscheinwerfer und vor allem Nebelschlussleuchten sehr hilfreich. Was sie können, erzählen wir Dir jetzt:
- Im Unterschied zu den anderen Leuchten sind Nebelscheinwerfer weiter nach unten eingestellt.
- Dadurch leuchten sie die Straße besser aus, anstatt gegen die Nebelwand zu leuchten.
- Hast Du bei dichtem Nebel das Abblendlicht oder gar das Fernlicht eingeschaltet, wird das Licht reflektiert und im schlimmsten Fall wirst Du sogar geblendet.
- Das Besondere an der Nebelschlussleuchte ist die Leuchtkraft: Sie leuchtet ungefähr 20-mal stärker als die normalen Heckleuchten.
- Das sorgt dafür, dass Du vom Hintermann trotz starkem Nebel besser erkannt wirst.
Allerdings bedeutet das Auftreten von Nebel nicht gleich, dass Du auch die Nebelleuchten Deines Autos einschalten darfst. Was es alles dabei zu beachten gibt, erzählen wir Dir als Nächstes!
Nebelscheinwerfer einschalten
Wenn sich während der Autofahrt die Sichtverhältnisse stark verschlechtern, ist es vor allem wichtiger denn je, dass Du Deine volle Aufmerksamkeit auf die Straße richtest. Somit solltest Du jede Art von Ablenkung – ob Handy am Steuer oder, noch schlimmer, Alkohol am Steuer – vermeiden. Dabei helfen Dir bei so schlechten Sichtverhältnissen die Nebelscheinwerfer. Allerdings musst Du Folgendes beachten:
- Du darfst sie nicht einfach als Tagfahrlicht einschalten, sondern nur bei erheblicher Sichtbehinderung – so schreibt es die StVO vor.
- Dazu zählen starker Regen und Schneefall und natürlich auch Nebel.
Viel genauer wurde der Begriff „erhebliche Sichtbehinderung“ allerdings nicht definiert. In früheren Gerichtsbeschlüssen wurde es folgendermaßen gehandhabt:
- Wenn Du auf der Autobahn nicht weiter als 150 Meter sehen kannst, darfst Du die Nebelscheinwerfer einschalten.
- Auf der Landstraße gilt hier eine Sichtweite von 100 bis 120 Metern.
- Innerhalb einer Ortschaft darfst Du die Nebelscheinwerfer einschalten, wenn Du nicht weiter als 70 Meter schauen kannst.
Genauer wird aber der Einsatz der Nebelschlussleuchte geregelt. Dazu kommen wir natürlich jetzt!
Nebelschlussleuchte: So nutzt Du sie richtig
Wir haben Dir bereits erzählt, dass die Nebelschlussleuchte 20-mal heller ist als die Rückleuchte Deines Autos. Das kann Deinen Hintermann blenden und im schlimmsten Fall auch zu einem Autounfall führen. Genau deswegen ist der Gebrauch auch folgendermaßen in der StVO geregelt:
„Nebelschlussleuchten dürfen nur dann benutzt werden, wenn durch Nebel die Sichtweite weniger als 50 m beträgt.“ StVO §17 Abs. 3
Du darfst Deine Nebelschlussleuchte also wirklich nur einschalten, wenn Du aufgrund von Nebel nicht weiter als 50 Meter siehst.
Wichtig: Bei einer Sichtweite von 50 Metern oder weniger darfst Du auch nicht mehr als 50 km/h fahren!
Du bist Dir nicht sicher, ob Deine Nebelleuchten eingeschaltet sind? Kein Problem: Dein Auto ist mit Kontrollleuchten ausgestattet – auch für die Nebelschlussleuchte und Nebelscheinwerfer. So sehen sie aus:
Nebelschlussleuchten-Pflicht
Nebelscheinwerfer müssen nicht standardmäßig in jedem Auto verbaut sein. Anders sieht es mit den Nebelschlussleuchten aus: An Fahrzeugen, die mindestens 60 km/h fahren können, muss mindestens eine vorhanden sein. Auch Anhänger müssen mit wenigstens einer Nebelschlussleuchte ausgestattet sein. An dieser Stelle fragst Du Dich bestimmt, ob Du denn die Leuchte nachrüsten musst, wenn Dein Auto keine hat. Wir haben die Antwort für Dich:
- Die Nebelleuchten-Pflicht wurde erst 1991 eingeführt. Alle Fahrzeuge, die noch vorher zugelassen worden sind, stehen unter Bestandsschutz und müssen nicht nachgerüstet werden.
- Anders sieht es mit Importen aus den USA und Japan aus. Damit Du ein solches Fahrzeug in Deutschland zulassen kannst, muss die Nebelschlussleuchte im Rahmen einer Homologation (technische Umrüstung eines Nicht-EU-Wagens) nachgerüstet werden.
Vorschriften der StVO ziehen bei Verstößen auch Folgen mit sich. Welche Strafen auf Dich zukommen, erklären wir Dir sofort! Bereit? Let’s go!
Falsch eingeschaltete Nebelschlussleuchten und -scheinwerfer: Strafen
Zwar dienen die Nebelleuchten dazu, dass Du besser siehst und auch gesehen wirst, aber sie können auch andere Verkehrsteilnehmer blenden und somit eine Gefahr darstellen. Deswegen zieht die ordnungswidrige Nutzung auch Geldstrafen mit sich:
Fehlverhalten | Bußgeld |
---|---|
Nebelscheinwerfer widerrechtlich benutzt | 20 € |
… mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 25 € |
… mit Unfall | 35 € |
Nebelschlussleuchte eingeschaltet trotz ausreichender Sicht | 20 € |
… mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 25 € |
… mit Unfall | 35 € |
Nebelscheinwerfer falsch angebracht | 15 € |
Nebelscheinwerfer foliert oder Ähnliches | 50 € |
Jetzt bist Du aber an der Reihe: Schaltest Du Deine Nebelscheinwerfer und die Nebelleuchte bei entsprechend schlechter Sicht ein oder reicht Deiner Meinung nach das Abblendlicht aus? Erzähl es uns doch gerne in den Kommentaren!