Ständiger Stop-and-go-Verkehr, langes schleifen lassen, dauerhaft den Fuß auf dem Kupplungspedal – all das sind Faktoren, die das Leben Deiner Kupplung negativ beeinflussen. Im Normalfall ist die Kupplung ein sehr robustes Bauteil und hält schon mal ein ganzes Autoleben durch. Die Lebensdauer Deines Kupplungssystems hängt allerdings stark von der Fahrweise ab. Wie ein Kupplungsschaden sich bemerkbar macht und wie Du die Kupplung testen kannst – das erfährst Du hier!
INHALT
Kaputte Kupplung – Ursachen
Als zentrales Bindeglied zwischen Motor und Getriebe hat die Kupplung jede Menge zu leisten. Im Normalfall sind die einzelnen Bauteile jedoch sehr langlebig und verschleißen nur langsam. Allerdings kann eine falsche Fahrweise das Leben der Kupplung stark verkürzen. Somit liegt die Hauptursache für einen Kupplungsdefekt im Fahrstil und somit im Fahrer selbst. Folgende Ursachen führen zu einem vorzeitigen Verschleiß Deiner Kupplung:
- Gangschaltung bei nicht ganz durchgetretenem Kupplungspedal
- Ständig durchgetretene Kupplung bei kurzen Stopps
- wie z. B. an jeder Ampel, statt den Leerlauf einzulegen
- Permanente Betätigung während der Fahrt
- Unnötiges Schleifenlassen beim Gangwechsel
- Überflüssige Ladung und zu viel Gewicht an Bord
- In den nächsten Gang schalten und dabei Gas geben
- Über mehrere Gänge hinweg herunterschalten, wenn die Drehzahl für den niedrigeren Gang zu hoch ist
- In dem Fall muss die Kupplung die zu hohe Drehzahl abfangen.
Soviel zu den Ursachen für einen Kupplungsdefekt. Doch wie macht sich letzterer eigentlich bemerkbar? Das verraten wir Dir sofort!
Kaputte Kupplung – Anzeichen und Folgen
Wenn Deine Kupplung defekt ist, dann macht sich das durch verschiedene Anzeichen bemerkbar. Diese variieren je nach tatsächlich vorliegendem Schaden:
Die Kupplung rutscht
Wenn die Kupplung rutscht, dann greift sie nicht mehr richtig. Das heißt: Sie lässt den Großteil der Bewegung der Einzelteile durchrutschen und überträgt folglich die Kraft des Motors nicht mehr richtig. Das Ergebnis: Der Motor wird lauter, die Drehzahl erhöht sich, aber das Getriebe nimmt die erzeugte Kraft nicht an – und der Wagen beschleunigt nicht so, wie er sollte. Eine rutschende Kupplung ist eines der eindeutigsten Anzeichen dafür, dass ein Defekt am Kupplungssystem vorliegt.
Die Kupplung rupft
Obwohl Du Dich an dem Schleifpunkt hältst und das Kupplungspedal gefühlvoll tätigst, will die Kupplung nicht mehr sanft und langsam kommen. Das Anfahren wirkt holprig und ruppig. Auch hier lautet die Botschaft: Mit der Kupplung stimmt etwas nicht!
Eine defekte Kupplung stinkt
Bei zu starker Belastung oder zu wenig Spiel zwischen den Belägen, bilden sich typische Gerüche: Die Kupplung riecht verbrannt oder nach Gummi. Auch das ist kein gutes Zeichen und sollte die Alarmglocken läuten lassen.
Geräusche beim Kuppeln, ruppiger Gangwechsel
Mechanische Geräusche und ein ruppiger Wechsel der Gänge sind Anzeichen dafür, dass die Kupplung nicht mehr richtig trennt. Ist beim Ein- oder Auskuppeln ein Geräusch zu hören, kann das auf ein defektes Ausrücklager hinweisen.
Sollte eines dieser Anzeichen – insbesondere eine rutschende Kupplung – vorliegen, ist ein Gang zur Werkstatt unumgänglich. Das kann allerdings sehr teuer werden. Den Großteil der Kosten macht dabei der Arbeitsaufwand aus.
Kupplung testen: Anleitung
Die Anzeichen für einen Kupplungsdefekt zu kennen, ist die eine Sache – die Kupplung zu überprüfen eine andere. Aber keine Sorge: Wir lassen Dich nicht im Stich und zeigen Dir, wie Du bei einem Schaltgetriebe schnell und einfach die Kupplung testen kannst. Bist Du bereit? Los geht’s!
Kupplung testen – aber bitte mit Vorsicht
Du möchtest ja überprüfen, ob die Kupplung defekt sein könnte – und nicht ungewollt letzterer Schäden zufügen. Daher ist hier unbedingt Vorsicht geboten! Wir erklären Dir, wie Du vorerst die Kupplung testen kannst. Sollten dabei Auffälligkeiten auftreten (die Anzeichen kennst Du ja bereits), ist ein Weg in die Fachwerkstatt unumgänglich. Jedoch kannst Du durchaus mit wenig Aufwand – und viel Vorsicht! – die Kupplung prüfen. Wie Du das machst – dazu kommen wir jetzt.
Profi-Tipp: Liegen keinerlei Anzeichen für eine defekte Kupplung vor, solltest Du den Test auch nicht durchführen. Besteht hingegen der Verdacht, dass die Verbindung zwischen Motor und Getriebe gestört sein könnte, dann ist es durchaus angebracht, die Kupplung zu testen (oder testen zu lassen).
Kupplung prüfen – so schaffst Du die besten Bedingungen
Da Du als Hobbyschrauber nur einen oberflächlichen Kupplungstest durchführen kannst, solltest Du hierfür zumindest die besten Ausgangsbedingungen schaffen. Welche das sind? Ganz einfach:
- Stelle sicher, dass der Wagen auf einer flachen, ebenen Fläche steht.
- Das kannst Du beispielsweise auf einem großen, möglichst leeren Parkplatz erledigen.
- Außerdem solltest Du den Test nicht unter erschwerten Bedingungen durchführen.
- Stand der Wagen die ganze Nacht in der eisigen Kälte, solltest Du nicht unbedingt direkt die Kupplung testen.
- Hast Du gerade eine lange Autobahnfahrt mit hohem Tempo hinter Dir, ist es auch nicht gerade der ideale Zeitpunkt.
Die Vorkehrungen sind getroffen? Sehr gut! Dann geht es direkt weiter!
Kupplung testen: So geht’s!
- Ziehe zuallererst die Handbremse fest an.
- Falls noch nicht geschehen, nimm nun den Gang raus.
- Starte anschließend den Motor.
- Lege nun mindestens den 3. Gang ein.
- Tritt nun auf das Gaspedal und löse dann vorsichtig das Kupplungspedal.
- Hiermit solltest Du den Motor abwürgen.
- Geht der Motor nicht aus, kannst Du davon ausgehen, dass die Kupplung defekt ist.
Auch wenn der beschriebene Ablauf innerhalb der Do-It-Yourself-Community weit verbreitet ist, solltest Du bei der kleinsten Unsicherheit die Finger davon lassen. Schließlich kann der in der Form durchgeführte Kupplungstest am Ende Deiner Kupplung mehr schaden als helfen. Und die Aussagekraft eines solchen „Laien-Tests“ ist ebenfalls begrenzt. Am besten ist es, eine Fachwerkstatt hierfür aufzusuchen. Dort erfolgt eine sanftere und aufschlussreichere Prüfung Deiner Kupplung.
Vorsicht: Ein Kupplungstest kann schädlich sein!
Warum wir Dir eher den Weg in die Fachwerkstatt ans Herz legen? Ganz einfach: Die Durchführung des „Laien-Tests“ ist nicht ohne. Legst Du nämlich einen höheren Gang ein und gibst Gas, während Du vorsichtig einkuppelst, mutest Du dem Getriebe einiges zu. Dass der Motor ausgeht – das ist an sich zwar ein gutes Zeichen, aber das erfolgt nur, weil Du die Trennung zwischen Motor und Getriebe forcierst. Wenn die Kupplung nicht defekt ist und deswegen nicht rutscht, kann ein solcher Test dem Schwungrad schaden.
So, nun wollen wir es aber wissen: Hattest Du bereits Probleme mit Deinem Schaltgetriebe? Was waren bei Dir die ersten Anzeichen dafür, dass die Kupplung defekt war? Wir sind sehr gespannt auf Deinen Kommentar!