Stylish, modern und retro zugleich – das geht! Mit Reißlack kannst Du Deinem Auto in wenigen Schritten einen ultimativen Vintage-Look verpassen – mit besonderem Krakelee-Effekt. Was es mit dem Krakelieren auf sich hat und wie Du einen Crackle-Effekt auf dem Autolack erzeugen kannst – das und vieles mehr erfährst Du hier! Bist Du bereit? Los geht’s!
INHALT
Krakelee-Effekt: Das steckt dahinter!
Ob Krakelieren, Krakelee oder Crackle – für deutsche Ohren dürften diese Begriffe mysteriös erscheinen. Für französische Ohren ist der Fachbegriff deutlich weniger schleierhaft. Und das aus gutem Grund:
- „Krakelee“ geht auf das französische Wort „craquelé“ zurück.
- In diesem Wort steckt das gängige Verb „craqueler“, was sowohl ‚Risse aufweisen‘ als auch ‚Risse hervorrufen‘ bedeuten kann.
Und schon wird klarer, was es mit dem Krakelieren auf sich hat:
- Der Crackle-Effekt sorgt dafür, dass Risse in einem Material vorhanden zu sein scheinen.
Wenn mit Crackle-Effekt Risse im Lack stylisch werden…
Auf den ersten Blick mag es durchaus seltsam klingen: Warum solltest Du denn den Eindruck erwecken wollen, dass Dein Wagen Risse aufweist? Schließlich investieren die meisten Hobbyschrauber eher Zeit, Geld und Energie, um Lackkratzer durch Polieren zu entfernen bzw. um ihr Auto folieren zu lassen. Also warum Risse hervorrufen wollen?! Die Antwort ist ganz einfach:
- Der Krakelee-Effekt ist – wie der Name schon sagt – nur eine optische Täuschung.
- De facto erzeugst Du selbstverständlich keine echten Risse in Deinem Autolack.
- Vielmehr geht es darum, mit Krakelier-Lack Deinem Auto einen einzigartigen Vintage-Look zu verleihen.
- Dank originellem Krakelee-Effekt wird Dein Wagen zum echten Hingucker.
So entsteht der Crackle-Effekt
Die unverwechselbare rissige Struktur setzt zwei beteiligte Ebenen voraus:
- Die Grundfarbe bildet – wie der Name schon sagt – die Basis.
- Der Crackle-Spray liefert die zweite Schicht an der Oberfläche.
Krakelee-Effekte im Lack erzeugen: Das brauchst Du!
Jetzt bist Du bestimmt im Krakelier-Modus und möchtest am besten direkt loslegen. Halt, stopp! Bevor Du Dich ans Krakelieren machst, solltest Du vorab checken, ob Du das notwendige Material in Deiner Schrauberwerkstatt bereits beisammenhast. Du bist Dir hierin nicht ganz sicher? Dann wirst Du unsere Krakelee-Effekt-Checkliste zu schätzen wissen:
Zur Vorbereitung Deines Crackle-Effekt-Projekts
Um böse Überraschungen zu vermeiden, solltest Du keine Etappe überspringen. (Geduld, Geduld – zur Crackle-Schritt-für-Schritt-Anleitung kommen wir gleich.) Vor den eigentlichen Lackier-Arbeiten wirst Du brauchen:
- Gummihandschuhe und FFP2-Maske
- Schutzbrille
- Blaues Abdeckband
- Abdeckpapier
- Mikrofasertuch
- Silikonentferner
- Evtl. Füllspachtelmasse
- Schleifpad oder Schleifpapier
Für das Krakelieren an sich:
Grundierung für Crackle-Effekt nicht vergessen!
Wie Du gleich sehen wirst: Krakelee-Effekte entstehen durch einen mehrstufigen Lackierprozess. Daher wirst Du verschiedene Produkte brauchen, um das Crackling-Projekt erfolgreich durchzuführen:
- Haftgrund
- Hierbei solltest Du unbedingt auf die Materialverträglichkeit achten.
- Manche Produkte sind nur für Kunststoffteile geeignet – wie zum Beispiel der Presto-Haftgrund für Kunststoffteile.
- Andere sind auch für Metallteile gedacht und somit vielfältig einsetzbar (z. B. Rallye-Haftgrund von Fast Finish oder Rostschutz-Haftgrund von Dupli Color).
- Grundfarbton Nummer 1 (Acrylspray)
- Evtl. Grundfarbton Nummer 2 (Acrylspray)
- Nur für den Fall, dass Du es bunter haben willst und unterschiedliche Crackle-Effekte erzeugen möchtest.
- Crackle-Effekt-Spray
- Klarlack zum perfekten Finish
Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen rundum gelungenen Krakelee-Effekt
Du hast alles parat? Sehr gut! Dann geht es nun ans Eingemachte. Wir erklären Dir jetzt, wie Du den besten Crackle-Effekt in nur wenigen Schritten erzeugst. Bist Du startklar? Let’s go!
Vor dem Krakelieren: Für saubere Verhältnisse sorgen!
Logisch: Wenn Du einen Lack auftragen möchtest, sollte der Untergrund auch hierfür empfangsbereit sein. Und das setzt voraus, dass die zu lackierende Stelle sowohl sauber als auch unversehrt ist. Das heißt im Klartext:
- Sind Dellen oder Kratzer vorhanden, wird Dein Vintage-Projekt nicht gelingen.
- Ist der zu behandelnde Bereich unrein (durch Staub, Schmutz, Fett oder Ähnliches), wird das Krakelieren auch nicht funktionieren.
Damit das Crackle-Vorhaben gelingt: Vorbereitung nicht vernachlässigen!
Du möchtest nicht ohne Grund Deinem Wagen einen Krakelee-Touch verleihen, oder? Es soll doch positiv auffallen und zum echten Hingucker werden, richtig? Dann solltest Du auch dafür sorgen, dass alles perfekt ausschaut. Und dafür sind nicht nur Sauberkeit und Unversehrtheit zentral – auch die Abdeckung der umgrenzenden Teile sollte richtig erfolgen. Außerdem solltest Du auch an Deine Gesundheit denken. Also:
- Nutze ein geeignetes Abdeckband und Abdeckpapier, um die Stellen zu schützen, die keinen Reißlack erhalten sollen.
- Hierfür solltest Du unbedingt ein Abdeckband verwenden, das Deinem Lack nicht schadet!
- Zu Deinem eigenen Schutz solltest Du Gummihandschuhe, eine Schutzbrille und eine FFP2-Maske tragen.
- So vermeidest Du Haut- und Augen-Reizungen.
- Außerdem verhinderst Du hiermit, dass Schadstoffe in die Atemwege gelangen.
Fertig? Dann lass uns endlich loslegen!
Krakelee-Projekt – Schritt 1: Grundierung auftragen
Um die optimalen Bedingungen zu schaffen, solltest Du die zu lackierenden Stellen grundieren.
- Verwende hierfür den Haftgrund, den Du Dir anfangs zugelegt hattest.
- Nach dem Auftragen solltest Du eine Trockenzeit von circa 30 Minuten einhalten.
- Danach reinigst Du die frisch grundierten (und angeschliffenen) Stellen mit dem Silikonentferner.
Krakelee-Projekt – Schritt 2: Grundfarbe sprühen
Nun geht es an den Lack! Der Einfachheit halber gehen wir davon aus, dass Du nur eine Fläche behandeln möchtest und Du also nur einen Grundfarbton nutzen wirst. Solltest Du jedoch verschiedene Vintage-Effekte erzeugen wollen, solltest Du unbedingt die Stellen abkleben, die für einen anderen Look bestimmt sind. Ob mit einem Farbton oder mehreren – das Auftragen ist immer identisch (nur dass Du bei mehreren Grundtönen den Schritt wiederholen müsstest und das Abkleben nicht vergessen dürftest!):
- Bevor Du mit dem Acrylspray auf die grundierten Stellen sprühst, solltest Du sicherheitshalber den Farbton kurz auf die Probe stellen.
- Mit wenigen Sprühstößen auf neutralem Boden (beispielsweise auf einem Stück Pappe) kannst Du den Farbton überprüfen.
- Alles richtig bestellt? Dann geht es direkt weiter!
- Nun kannst Du den Grundfarbton auf den Lack sprühen.
- Hierfür solltest Du mindestens zweimal die betreffenden Flächen besprühen.
- Wichtig ist, dass der Grundfarbton flächendeckend aufgetragen ist.
- Warte nun mindestens 30 Minuten, damit der Lack ausreichend trocknet.
- Fertig? Dann kann nun der ultimative Crackle-Effekt kommen!
Krakelee-Projekt – Schritt 3: Crackle-Effekt mit Reißlack erzeugen
Jetzt müssen aber modische Risse her! Und dafür kommt der Reißlack ins Spiel:
- Verwende nun das Crackle-Effekt-Spray.
- Dieses sprühst Du auf die mit neuem Grundton frisch lackierten Stellen.
- Die Risse lassen nicht lange auf sich warten: Auf den frisch besprühten Flächen siehst Du, wie sich das typische Krakelee-Muster bildet.
Krakelee-Projekt – Schritt 4: Vintage-Look schützen
Geschafft! Die Risse sind da, der Retro-Look gelungen. Bevor Du stolz das Ergebnis präsentierst, solltest Du noch kurz innehalten. Warum? Ganz einfach:
- Nach dem Krakelieren solltest Du unbedingt den Lack vor schädlichen Einwirkungen schützen.
- Dafür kommt nun der Klarlack zum Einsatz, den Du Dir anfangs zurechtgelegt hattest.
- Sprühe diesen gleichmäßig und flächendeckend auf.
- Et voilà: Du hast soeben Dein erstes Crackle-Projekt erfolgreich abgeschlossen!
Es ist zwar nur eine Vespa, aber die Crackle-Effekt-Anleitung ist die gleiche. Daher haben wir noch ein kurzes Video für Dich:
Nun bist Du aber an der Reihe: Wie sieht Dein Krakelee-Vorhaben aus? Oder fährst Du bereits schon einen Wagen im Vintage-Look mit coolen Crackle-Effekten? Welche Teile hast Du gestylt? Wir sind sehr gespannt auf Deinen Kommentar!