Dein Auto rasselt, beschleunigt nicht mehr richtig und nach dem Neustart riecht es im Innenraum nach Abgasen? Dann kann es daran liegen, dass der Katalysator defekt ist. Aber heißt es dann auch direkt, dass der Katalysator völlig kaputt ist? Nicht unbedingt! In diesem Beitrag verraten wir Dir, was auf einen defekten Katalysator hindeutet – mit Symptomen, Ursachen und Profi-Tipps. Bist Du bereit? Na dann kann es losgehen!
Inhalt
- Katalysator defekt: Was bedeutet das konkret?
- Katalysator defekt? Symptome erkennen!
- Katalysator testen: So geht’s
Katalysator defekt: Was bedeutet das konkret?
Wie gesagt: Ein defekter Katalysator ist nicht unbedingt gänzlich kaputt. Und je nachdem, was Deinen Kat in seiner Abgasreinigungsfunktion beeinträchtigt, wirst Du anders handeln müssen. Im Großen und Ganzen gilt der Katalysator als defekt, wenn einer der drei folgenden Fälle zutrifft:
- Der Monolith ist beschädigt.
- Die Innenbeschichtung (Wash Coat) ist geschmolzen.
- Die Innenbeschichtung ist so zugesetzt (die Waben sind dicht), dass die Abgasreinigung nicht funktionieren kann.
In den ersten beiden Fällen hat Dein Katalysator einen mechanischen Defekt erlitten. Also kommst Du um einen neuen Katalysator nicht umhin. Denn reparieren lässt sich dieses Verschleißteil leider nicht.
Der Kat ist defekt und der Monolith beschädigt
Auch Fehlzündungen können die Ursache für einen defekten Katalysator sein. Warum? Ganz einfach: Bei Fehlzündungen wird unverbrannter Kraftstoff in die Abgasanlage geschleust. Durch die dort herrschenden sehr hohen Temperaturen zündet der Kraftstoff im Kat und verursacht dabei eine Explosion. Das Ergebnis: Das Innere des Katalysators (der Monolith) wird zerstört. Dadurch können sich Keramik-Teile ablösen. Im schlimmsten Fall kann der Keramik-Teil auch komplett zerstört werden.
- Je schlimmer der Katalysator-Defekt ist, desto weitreichender können die Folgen sein.
- Zum Teil können die herumfliegenden Keramik-Teile auch die Schalldämpfer beschädigen.
- Der Schalldämpfer-Schaden ist zwar nicht irreparabel, kostet aber dann noch mehr Geld (und Zeit).
- Es kann auch passieren, dass die losgelösten Teile aus dem Monolith sich zu einer Kugel formen, die am Ende des Katalysators klemmt.
- Die Abgase können nicht mehr frei ausgeschieden werden.
- Durch den entstandenen Rückstau klettern die Temperaturen hoch.
- Das kann zu einem Ventilbrand oder – im schlimmsten Fall – sogar zu einem irreparablen Motorschaden führen.
Die Innenbeschichtung des Katalysators ist geschmolzen
Sind Einspritzdüsen undicht, funktioniert die Zündung nicht richtig oder ist die Lambdasonde defekt, kippt irgendwann das Mischverhältnis Kraftstoff-Sauerstoff. Ist in dem Gemisch zu viel Kraftstoff vorhanden, führt das zu einer deutlichen Erhöhung der Abgastemperatur im Katalysator:
- Setzt sich sehr viel unverbrannter Kraftstoff in den Waben fest, greift er die Innenbeschichtung an.
- Dadurch können die Edelmetalle nicht mehr richtig funktionieren, was zu einem Abgas-Rückstau führt.
- Der Rückstau lässt die Abgastemperaturen massiv ansteigen.
- Dadurch kann die Innenbeschichtung sogar schmelzen – was die dort vorhandenen Edelmetalle vollständig außer Gefecht setzt.
Ist die Innenbeschichtung zerstört, kann die Abgasreinigung nicht mehr vonstattengehen. Daher ist auch in dem Fall der Katalysator irreparabel defekt.
Katalysator-Defekt geht auf zugesetzte Innenbeschichtung zurück
Es kann sein, dass die Innenbeschichtung nur zugesetzt ist und noch etwas zu retten ist. In dem Fall ist der Katalysator nicht kaputt, sondern – mit etwas Glück – nur vorübergehend defekt. Warum? Weil kein mechanischer Defekt vorliegt und eine Kat-Reinigung eventuell Abhilfe schaffen kann.
- Sind die Edelmetalle im Kat mit Abgasrückständen zugesetzt, können sie auch nicht mehr richtig funktionieren.
- Die notwendigen chemischen Reaktionen finden nicht statt und die Abgase-Werte verschlechtern sich.
Sofern Du das Problem ganz am Anfang erkennst, kannst Du eventuell den Kat reinigen (lassen). Hierfür ist ein Ausbau des Katalysators notwendig. Falls der Wash Coat bereits angegriffen wurde, kommt auch jede Reinigung zu spät.
Empfehlung der Redaktion
Katalysator defekt? Symptome erkennen!
Aber woran erkennst Du überhaupt, dass der Katalysator defekt ist? Allerspätestens wenn Du aufgrund der Abgasuntersuchung durch die HU durchrasselst, wird Dir klar werden: Irgendetwas stimmt mit Deiner Abgasanlage nicht. Jedoch solltest Du es am besten erst gar nicht so weit kommen lassen. Denn: Wenn Du genauer hinschaust (oder hinhörst), wirst Du schon vorher merken, dass Dein Katalysator defekt ist. Und diese Vorboten, solltest Du auf gar keinen Fall ignorieren. Im Folgenden zeigen wir Dir, welche Symptome auf einen Katalysator-Defekt hinweisen.
Defekter Katalysator – auffälliges Start- bzw. Fahrverhalten
Du kennst Dein Auto wohl am besten. Daher solltest Du hellhörig werden, wenn Du folgende Veränderungen beobachtest:
- Du startest das Auto und hörst Klappergeräusche.
- Wie sich solche Geräusche anhören – das kannst Du folgendem YouTube-Video von Sebastian Klein entnehmen:
- Dein Auto startet zwar, geht aber dann direkt auch wieder aus.
- Der Innenraum stinkt – vor allem wenn Du das Auto nach längerer Zeit wieder startest.
- Wenn Du beschleunigst oder wenn Du bei hoher Drehzahl fährst, können die Geräusche lauter werden.
- Dein Wagen lässt sich nur schwach beschleunigen.
- Der Motor wirkt „lahm“ und Du gelangst nicht in den hohen Drehzahl-Bereich.
- Das kann darauf hinweisen, dass Dein Motor in den Notfall-Modus gegangen ist, um Schadensbegrenzung zu betreiben.
- In dem Fall geht die gelbe Motorkontrollleuchte immer an.
- Ignorierst Du das Symptom, kann es auf Dauer Deinem Motor langfristig schaden.
- Das Auto verbraucht viel mehr Sprit als sonst.
- Auch hier kann ein defekter Katalysator die Ursache sein.
- Die Motor-Kontrollleuchte leuchtet auf.
- Das ist eine deutliche Botschaft: Etwas stimmt mit der Abgasanlage nicht.
Katalysator defekt: Anzeichen am Verschleißteil
Du hast den Verdacht, dass Dein Kat defekt sein könnte und möchtest der Sache genauer auf den Grund gehen? Ob in Deiner Schrauberwerkstatt oder in einer Mietwerkstatt: Wenn folgende Symptome auftreten, dann ist Dein Katalysator womöglich kaputt:
- Wenn Du auf den Katalysator klopfst, rasselt bzw. klappert es im Inneren.
- Das ist kein gutes Zeichen und deutet auf abgelöste Keramik-Teile hin.
- In dem Fall kannst Du davon ausgehen, dass der Kat kaputt ist.
- Das Gehäuse des Katalysators weist sichtbare Schäden (Risse, Verformungen oder Ähnliches) auf.
Katalysator testen: So geht’s
Ob der Katalysator defekt oder gar kaputt ist, das kannst Du testen bzw. testen lassen. Treten obige Symptome auf, solltest Du die genauere Ursache für die auftretenden Probleme herausfinden. Ist der Kat für die Wehwehchen verantwortlich, lässt sich das unschwer feststellen – ob in der Fachwerkstatt oder in der eigenen Schraubergarage:
- Zuallererst solltest Du den Fehlerspeicher auslesen.
- Erscheint die Fehlermeldung „Katalysatorwirkungsgrad unter Minimum“, ist der Katalysator defekt.
- Um Genaueres zu erfahren, geht es nun an die Testung am Abgastester.
- Für die Testung lässt man den Wagen zunächst im Leerlauf laufen, während die Emissionen gemessen werden.
- Anschließend beschleunigst Du den Wagen auf 2500–2800 Umdrehungen pro Minute, um zu schauen, ob sich die Werte einpendeln.
- Sind die Werte auffällig, dann stimmt etwas mit dem Katalysator nicht.
Nun bist Du aber an der Reihe: Hattest Du schon mal Probleme mit einem defekten Katalysator? Wenn ja, woran hast Du gemerkt, dass etwas mit dem Kat nicht stimmte? Weißt Du noch, was die eigentliche Ursache für den Defekt war? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!