25 Jan 2023 Autowissen
Auf dem Bild ist zu sehen, dass ein Auto auf Schnee steht. Der Fokus ist auf dem Auspuff, aus welchem Rauch kommt, weil jemand das Auto warmlaufen lässt.

Auto warmlaufen lassen – ist das erlaubt?

Immer wieder kannst Du es beobachten: Die Scheiben des Autos sind mit Eis bedeckt und, um die morgendliche Winter-Routine etwas zu beschleunigen, willst Du das Auto warmlaufen lassen. Doch das ist keine gute Idee! Warum? Dir droht nicht nur ein Bußgeld – es ist auch noch schädlich für den Motor Deines Autos. Wie hoch das Bußgeld ist, warum das Motorlaufenlassen Deinem Fahrzeug nicht guttut und entsprechende Alternativen dafür – all das erfährst Du jetzt von uns! Bereit? Los geht’s!

Auto warmlaufen lassen – Strafe laut StVO

Laut einer Statista-Umfrage ist die Umweltfreundlichkeit des Fahrzeugs für 26,17 Millionen Personen wichtig, wenn sie ein neues Auto kaufen oder leasen. Doch warum nach dem Kauf mit dem Umweltbewusstsein aufhören? Wie das Warmlaufenlassen des Motors damit zusammenhängt, verraten wir Dir gleich. Zuerst möchten wir die gesetzliche Regelung dazu ins rechte Licht rücken. Was Du bereits weißt: Wenn Du Dein Auto warmlaufen lässt, kommt ein Bußgeld auf Dich zu. Dies ist so in der StVO geregelt – genauer gesagt in § 30 Absatz 1. Wir zitieren:

„Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen. Unnützes Hin- und Herfahren ist innerhalb geschlossener Ortschaften verboten, wenn Andere dadurch belästigt werden.“

Doch was genau bedeutet es, den Motor unnötig laufen zu lassen? „Unnötig“ bedeutet in diesem Fall: Das Auto ist eigentlich für die Mobilität da. Nutzt Du also den Motor, um Dein Auto im Winter aufzuwärmen, verstößt das gegen die StVO. Dementsprechend kommt dann auch ein Bußgeld auf Dich zu – mit 80 € musst Du rechnen, wenn Du Dein Auto im Stand laufen lässt. Zusätzlich werden Dir übrigens noch die Verwaltungskosten dafür berechnet. Die Beweggründe dahinter sollten Dir klar sein:

  • Zum einen schadest Du der Umwelt mit den Abgasen, die dabei entstehen.
  • Andererseits kommt es hierbei zu einer vermeidbaren Lärmbelästigung.
Gut zu wissen: Diese Regelung gilt nicht nur auf öffentlichen Straßen – den Motor laufen zu lassen ist auch auf einem Privatgrundstück nicht erlaubt.

Den Motor laufen zu lassen ist allerdings nicht nur schädlich für die Umwelt und Nerven Deiner Nachbarn: Auch Dein Auto leidet darunter. Wieso? Weshalb? Warum? Das verraten wir Dir direkt als Nächstes!

Auf dem Bild sieht man ein Auto mit eingeschalteten Scheinwefern am Straßenrand parken. Es liegt Schnee und auch alle anderen dort parkenden Autos sind schneebedeckt.
Das Auto warmlaufen lassen – laut StVO verboten!

Auto im Stand laufen lassen: Schädlich für den Motor

Damit der Motor überhaupt gut laufen kann, muss das Motoröl gut schmieren können. Dabei kommt es nicht nur auf die passende Viskosität wie 5W-30 oder 5W-40 an, sondern auch auf die richtige Betriebstemperatur. Genau diese ist nicht gegeben, wenn Du Dein Auto im Stand warmlaufen lässt. Wir erklären Dir, warum das so ist:

  • Läuft der Motor mit einer niedrigen Drehzahl, dauert es länger, bis er warm ist, als während der Fahrt.
  • Dadurch braucht das Öl ebenfalls, um die richtige Betriebstemperatur zu erreichen – bis dahin fehlt die Schmierfähigkeit.
  • In diesem Zeitraum ist nicht nur der Spritverbrauch erhöht – auch die beweglichen Motorteile werden nicht genügend mit Öl geschmiert.
  • Das wiederum kann sogar in einem Motorschaden enden!
Übrigens: Wenn Du Dein Auto im Stand warmlaufen lässt, dauert es ca. 20 Minuten, bis der Motor die richtige Temperatur erreicht hat. Aber diese Zeitangabe kann schwanken. Denn: Die Motorgröße und Dein Fahrstil haben einen Einfluss auf die Länge der Warmlaufphase. Übrigens macht es ebenfalls einen Unterschied, ob Du einen Diesel oder Benziner fährst.

Du siehst es: Auch wenn niedrige Motordrehzahlen an sich gut sind, um spritsparend zu fahren – das Auto im Stand warmlaufen zu lassen, ist definitiv eine schlechte Idee! Zum Schluss wollen wir Dir noch verraten, was Du tun kannst, um in den kalten Wintermonaten den Motor Deines Autos zu schonen. Bereit? Dann geht es jetzt weiter!

Auf dem Bild ist das Cockpit eines Autos zu sehen. Dort erkennt man, dass die Motortemperatur noch gering ist und das Auto steht. Außerdem ist zu sehen, dass der Verbrauch relativ hoch ist, wenn man das Auto im Stand laufen lässt.
Auto im Stand laufen lassen – schädlich für Motor und Umwelt

Nicht den Motor warmlaufen lassen – Das solltest Du stattdessen tun!

Um die Umwelt, Deine Nachbarn und vor allem aber Dein geliebtes Auto zu schonen, solltest Du also auch im Winter nicht den Motor warmlaufen lassen. Was Du stattdessen tun kannst? Das wollen wir Dir natürlich nicht vorenthalten:

  • Falls Du keine Garage hast und im Winter viel mit dem Auto unterwegs bist, kann es sich für Dich lohnen, eine Standheizung nachzurüsten.
  • Dadurch kannst Du Dein Auto bereits im Vornherein aufheizen, ohne den Motor warmlaufen zu lassen.
  • Hierbei solltest Du allerdings beachten, dass eine Standheizung ein zusätzlicher Verbraucher ist und die Autobatterie mehr beansprucht wird.
Profi-Tipp: Am besten solltest Du vor dem Winter noch einmal die Batterie testen, um zu verhindern, dass Dein Auto nicht anspringt. Es kann aber auch helfen, Deine EFB-Batterie aufzuladen. Weitere Infos zum jeweiligen Thema bekommst Du mit einem Klick auf den jeweiligen Link!
Noch ein Tipp: Es gibt noch weitere Methoden, um das Eiskratzen zu vermeiden! Falls aber auch all das nicht hilft, erwarten Dich hinter vorigem Link noch mehr Tipps und Tricks, damit Du das Eis so gut wie möglich vom Auto wegbekommst! Und sollten Deine Autotüren zugefroren sein – auch dazu haben wir Input für Dich!

So – nun weißt Du bestens Bescheid, wie es sich mit dem Auto-Warmlaufenlassen verhält. Jetzt sind wir aber wie immer neugierig: Lässt Du im Winter den Motor Deines Autos warmlaufen? Oder hast Du vielleicht sogar schon eine Standheizung verbaut? Erzähle uns doch in den Kommentaren von Deinen Erfahrungen!

Alex von ATP

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