18 Jun 2020 Autowissen
Ausrücklager |

Ausrücklager wechseln – Hier gibt’s die wichtigsten Infos!

Ausrücklager wechseln – woran merke ich, dass es kaputt ist? Kann ich es selbst tauschen? Hier gibt’s die wichtigsten Infos.

Was macht ein Ausrücklager?

Das Ausrücklager, auch Ausrücker oder Zentralausrücker genannt, ist Teil der Kupplung und für die Trennung der Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe verantwortlich. Wenn Du die Kupplung betätigst, wird diese Kraft auf den Ausrückhebel übertragen, welcher wiederum das Ausrücklager bewegt. Das Ausrücklager kann jetzt gegen die Membranfedern pressen und so die Kupplungsscheibe von der Druckplatte lösen, so dass keine Kraft mehr auf die Getriebewelle übertragen werden kann. Bei jedem Schaltvorgang wird dieser Mechanismus getätigt. Sobald Du das Kupplungspedal wieder loslässt, wird das Ausrücklager zurückgefahren, und die Druckplatte kann wieder auf die Kupplungsscheibe wirken und die Kraft übertragen.

Das Ausrücklager ist also ständiger Belastung ausgesetzt; und irgendwann hat auch dieses ziemlich robuste Bauteil seinen letzten Kilometer auf dem Buckel.

Was uns zur Frage bringt:

Woran merke ich, dass das Ausrücklager kaputt ist?

Das Gute vorweg, Ausrücklager halten normalerweise mehr als 100.000 km, und können lange unauffällig ihren Dienst tun. Der häufigste Grund für einen Defekt ist Materialermüdung bzw. normaler Verschleiß.

Wenn das Ausrücklager defekt wird, merkt man das meist zuallererst an Geräuschen, die beim Betätigen der Kupplung auftreten. Ein defektes Ausrücklager verursacht Reibung, weswegen sich die Geräusche meist kratzend oder schleifend anhören.

Wenn der Defekt fortgeschritten ist, macht sich das zudem bemerkbar durch sogenanntes Rutschen der Kuppel, d.h. dass das Auto trotz Gangwechsel und steigender Drehzahl nicht richtig beschleunigt.

Spätestens jetzt wird es Zeit für den Wechsel des Ausrücklagers.

Wie wechselt man das Ausrücklager? Kann man so eine Reparatur selber durchführen?

Beim Wechsel des Ausrücklagers raten wir generell von der heimischen Reparatur ab. Je nach Antriebsart müssen die Antriebswelle oder die Kardanwelle demontiert werden, die Getriebehalterungen, Getriebe und die Kupplung. Darüber hinaus muss die Abdeckung, Druckplatte und Membranfeder entfernt werden. An Hand dieser Aufzählung lässt sich schon erahnen, dass ein Ausrücklager zu wechseln eine aufwendige Aktion ist, die man in der Regel Profis überlassen sollte.

Wenn Du allerdings ein erfahrener Hobbyschrauber mit einer gut sortierten Werkstatt und, ganz wichtig, einer Hebebühne bist, kannst Du Dich auch selbst an diese Reparatur wagen.

Da es  verschiedene Kupplungsbauweisen gibt, z.B. hydraulische oder mechanische, kann man keine allgemeingültige Schritt-für-Schritt Anleitung für den Tausch und Einbau eines Ausrücklagers formulieren. Hier ist es also wichtig, dir eine gute fahrzeugtypische Anleitung zu suchen und an Hand derer den Austausch vorzunehmen.

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Was kostet es, das Ausrücklager wechseln zu lassen?

Wie bereits erwähnt, ist der Austausch des Ausrücklagers mit hohem Aufwand verbunden. Allein der Ausbau der Teile um zum Ausrücklager zu kommen, nimmt bereits mehrere Stunden in Anspruch.

Insgesamt ist für die gesamte Reparatur je nach Fahrzeugtyp ein Zeitaufwand von drei bis acht Stunden normal. Deswegen kann es sich lohnen, den Stundensatz im Vorfeld genau abzuklären, am besten holst Du gleich einen kompletten Kostenvoranschlag ein, und Werkstätten miteinander zu vergleichen. Wenn Du zudem noch das Ausrücklager im Vorfeld selbst kaufst, kannst Du auch dort noch etwas sparen.

Da es aber ein großes Gefälle beim Aufwand, abhängig von Fahrzeugtyp und Bauweise, gibt, ist bei den Gesamtkosten ein großer Spielraum möglich. Alles zwischen 300€ bis 1.300€ ist im Bereich des Möglichen. Es lohnt sich also zu vergleichen.

Das Gute bei einer so aufwendigen Reparatur ist, dass mitunter ein Großteil des Getriebes bzw. der Kupplung ausgebaut werden muss und dabei gleich einer genaueren Inspektion unterzogen werden kann. Hier können Defekte, die gerade im Entstehen sind, schnell entdeckt und repariert werden. Je nach Alter und Zustand kann z.B. auch gleich der Kupplungssatz mit ausgetauscht werden.

Natürlich ist all dies vom Fahrzeugtyp und der Antriebsart abhängig; je nachdem, wo das Ausrücklager sitzt, müssen verschiedene Bauteile, und mal mehr oder weniger, ausgebaut werden.

Ein kleiner Tipp zum Schluss: Um die Kupplung im Allgemeinen zu schonen, gibt es Möglichkeiten, ihr immer mal wieder eine Pause zu gönnen. Wenn Du z. B. an der Ampel wartest, kannst Du, statt die Kupplung durchzudrücken, Dein Auto in den Leerlauf schalten, und so die Kraftübertragung unterbrechen. Nur nicht vergessen, auf die Bremse zu treten!

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